Seite - 119 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10

119 Die Kanzel im Dom zu Grado. rechteckiger Platte eine nach dein System des Skopinas aus Syrakns eonstrnirte horizontale Sonnenuhr und eiue Wind- rose eingravirt sind. Um den Tisch stehen an drei Seiten niedrige Sitz- bänke; an der vierten Seite ist er frei- gelassen und gerade an der nördlichen, damit der Beschauer zu jeder Tageszeit herantreten könne, ohne die Uhr mit seinem Schatten zu bedecken. Die Be- stimmung eines an der Südseite hinter der Bank errichteten Postamentes ist nicht ganz klar; man vermuthet nicht ohne Grund, daß auf ihm die Groma, das beim Abstecken eines römischen Lagers oder bei der Anlage eines Tempels so wichtige Meßinstrument, aufgestellt war. Als Verfertiger der Souueuuhr ueuut sich ein M. Antistins Enporns in einer beigesetzten Inschrift, deren Buchstaben die im zweiten nach- christlichen Jahrhundert üblichen For- men zeigen. Wie au deu Straßen von Rom nnd Pompeji standen auch vor den Thoren Aquilejas zahlreiche Grabmäler uud uamentlich im Nordosten der Stadt bei Colombara lag ein ausgedehnter Begräbnißplatz. Dort wurde auch 1883 das Mausoleum der Curier gesuudeu, das aus den vorhandenen Trümmern, da sowohl der runde Unterbau als die Statue der Verstorbenen uud das drei- seitige mit einem korinthischen Capitäl abgeschlossene Dach erhalten sind, völlig wiederherzustellen ist. Nur die drei