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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 122 -
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122 Langhauses. Sind anch die alten Fenster der Kirche bis auf eines in der Apsis, das nvch die steinerne Vergitterung zeigt, verschwunden und ihre Wände der Mosaiken- und Marmor- täseluug beraubt, so hat sich dafür ihr alter, aus weiße«, rothen und schwarzen Steiucheu zusammengesetzter Fußboden erhalten uud bietet uns Ersatz für den Verlust so vieler ähnlicher Werke, von welchen auderorteu wie in Parenzo, Zara, Veroua und Brescia nur ärmliche Reste übriggeblieben sind. Mit seinem einfachen vegetabilischen oder geometrischen Ornamente wechseln Inschriften ab, welche die Namen der Stifter und zuweilen die Maße der auf Kosten derselben mit Mosaik belegten Bodenfläche uus zur Kenntniß bringen. Zur selben Zeit wurden das Baptisterinm und die Kirche S. Maria delle Grazie erbaut, letztere eine Wiederholung des Domes im Kleinen, an der die Anlage zweier Sacristeieu rechts und links von der Apsis für den Einfluß byzantinischer Art besonders lehrreich ist. Von eiuer späteren Bauthätigkeit im VIII. und IX. Jahrhundert, namentlich unter dem Patriarchen Johannes dem Jüngeren (814 bis 818), die sich jedoch nur auf die reichere Ausstattung der älteren Kirchen beschränkt zu haben scheint, trifft man noch manche Spuren. So sind im Boden von S. Maria Fragmente eines Ciboriums eingelassen, das der genannte Patriarch errichten ließ, und im Hofe neben dem Dom reichverzierte Bruchstücke eines Parapets aus dieser Zeit, während andere ornamentirte Steine von gleichem Stile zur Errichtung des sogenannten Patriarchenstuhls, der in seinem Innern steht, verwendet wurden. Auch die Capitäler der sechs Säulchen, welche die Kanzel stützen, tragen das Gepräge dieser Periode. Etwas später sind die Reliefs der vier Evangelistensymbole an ihren Brüstungen zu setzen und erst im XV. Jahrhundert sichtlich nach dem Muster eiues der beiden Ambonen von S. Marco ist der zierliche Aufbau mit seinen venetianischen Spitzbogen entstanden. Ungleich dem Dom von Grado, der in allem Wesentlichen das Gepräge einer Banperiode festgehalten hat, stellt sich der von Aqnileja schon dem ersten Blick als keine einheitliche Schöpfung dar. Es liegt auch ihm ei« älterer, mit einer halbrunden Apsis abgeschlossener Bau zu Gruude. Das Querschiff dürfte uach der Weise der constautiilischeu Basiliken schon in der ersten Anlage vorhanden gewesen sein. Eine durchgreifende Umgestaltung der Kirche erfolgte unter Popos thatkräftigem Patriarchat (1019 bis 1025). Damals erhielt sie die mit kleinen Apsiden uach Osten abgeschlossenen Kapellen in jedem Kreuzarm, die Krypta und den erhöhten Chor. Auch die drei breite» Schiffe des Lang- hauses gehen mindestens in ihrer heutigen Form auf diesen Umbau zurück. Aus Popos Zeit stammt überdies der aus Quadern errichtete Glockenthurm mit Ausnahme der Glocken- stube, die der Patriarch Bertrand (1334 bis 1350) aufführen ließ, uud er baute auch deu sestuugsartigeu Patriarchenpalast, von dem nur mehr zwei Säulen übrig sind. Auf eiue Wiederherstellung der Bafilica nach einem Erdbeben im XIV. Jahrhundert gehen die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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