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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 126 -
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126 Culturschichten, also einer späteren Epoche angehörend, kommen dann Gefäßtrümmer immer zahlreicher zu Tage, worin Bronzewaffen und Brouzegeräthe uns die Anwesenheit jüngerer Culturvölker verrathen. Besonders erwähnenswerth ist ein prachtvoller Bronze- helm von derselben Form, wie solche bei Watsch in Krain und bei Negan in Steiermark gefunden wurden. Das eigentliche und für Jstrien sehr charakteristische Fundgebiet bilden aber die sogenannten Castellieri. Es sind dies befestigte Wohnstätten, auf Anhöhen gelegen, welche ähnlich den Mugelu in Niederösterreich, den Gradisce in Krain und den Erd- und Steinwällen in Böhmen Jahrhunderte hindurch der vorgeschichtlichen Bevölkerung als Aufenthalt dienten. Ein oder zwei Erdwälle umschließen ein kreisförmiges Plateau, zu welchem vom Thal aus ein gewundener Weg hinaufführt, der an der Stelle, wo er den Wall durch- bricht, durch vorspringende Befestigungen geschützt war. Der Wall ist sehr häufig zusammen- gesunken, von Gestrüpp überwachsen und nur kenntlich durch die Anhäufung von Fels- blöcken, die künstlich aufgeschichtet darauf lagern. In den Castellieri selbst ist selten die Grabung ergiebig, wohl aber in den Grabstätten, die unter denselben liegen. Solcher Castellieri gibt es in Jstrien viele Hundert, nur wenige sind ausgegraben, von denen wieder die wichtigsten, St. Lncia bei Tolmein, Vermo bei Pisino von Dr. Marchesetti, Pizznghi bei Parenzo von Dr. Amoroso und endlich Luuzi bei Albana beschrieben worden sind. Die reichen Schätze an Urnen, Bronzen, Bernstein, Gold n. s. w., welche diesen Nekropolen entstammen, sind in den Museen von Trieft und Parenzo aufgestellt. Betrachten wir dieselben, so sehen wir in Trieft (wo die engen Räume des Museums die vielen Hunderte von Urnen lind Bronzen kaum mehr fassen können) dieselben schwarz gefärbten glänzenden Schalen und die sehr eigenthümliche Verzierung mit Bronzenägeln und Bronze- blättchen, wie sie auch nördlicher vorkommen, in großer Anzahl und Formvollendung. Der Henkel der Schalen ist hoch aufgezogen und zeigt Ähnlichkeit mit italienischen Formen. Die Bemalung mit Roth und Schwarz in rundumlaufenden Bändern auf Vasen mit schlankem Fußgestell kommt auch in Krain, vorzüglich aber in Jstrien vor. Besonders werthvoll für die Vergleichuug nicht nur mit Italien, sondern auch mit dem griechischen Culturkreis sind die Opferschalen auf langgezogenem, innen hohlem Gestell und in Parenzo die altgriechischen Vasen aus Pizzughi. Auch die feine Verzierung der Bronzen, der auf dem Gürtelblech vorkommende Mäander zeugt vou vorgeschrittenem Formsinn. Die figürliche» Darstellungen der Quadriga auf Gewandnadeln, die reiche Gliederung der Armbänder und Schmucksachen mit farbigem phöuizifchem Glas und mit Bernstein denteu auf den Reichthum und die Handels- beziehungen mit dem Norden sowohl als mit dem Süden, wie sich denn im Allgemeinen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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