Seite - 127 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10

127 sagen läßt, daß sowohl die Bronzen als die Thonwaaren den Übergang von den steirischen nnd Krainer Funden zu denen Oberitaliens vermitteln und demnach in mancher Beziehung, als Zengen eines regen Verkehrs, Analogien nach Norden und dann wieder nach Italien hin nachzuweisen sind. — Noch auf eiue audere sehr bemerkenswerthe und für die Geschichte der Cultureutwickluug vielleicht maßgebendere Erscheinung muß hingewiesen werdeu. In Jstrien, besonders in Pizzughi, finde« sich wie gesagt außer deu nicht seltenen Bronzecisten, die auf südliche Herkunft deuten, bemalte Thongefäße, welche mit altgrichischen, ja selbst mit Gesäßen aus Troja, Cyperu und Rhodns soviel Ähnlichkeit besitzen, daß hier ein neuer Weg der Bölker- und Handelszüge angedeutet scheint. Aller- dings mag auch über Italien zur See ein Import solcher Waaren stattgefunden habeu, wahrscheinlicher ist jedoch eiue directe Verbindung zu Laude mit griechischen Völkerschaften anzunehmen, da unzweifelhaft der Landweg bei den großen Gefahren der Schiffahrt zu jenen Zeiten dem Seeweg vorgezogen wurde. Die Lücken, welche die unerforschten Gebiete von Makedonien und Albanien bilden, erschweren die Nachweisung, jedenfalls aber werden wir durch die Funde iu Jstrien angeregt, auch die Möglichkeit iu Betracht zu ziehen, daß unsere Bronzecultur iu sehr früher Zeit von Griechenland aus direet beeinflußt wnrde und vielleicht mancher Handels- transport sogar über Jstrien nach Italien gelangte. Welche Völker zu jener Zeit in Jstrien hausten und besonders welcher Nationalität im engeren Sinn die Bewohner der Castellieri angehörten, läßt sich hier so wenig wie anderswo mit Zuverlässigkeit angeben, wir nehmen Ter Castelliere von Pizzughi und seine Funde.