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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 128 -
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128 die uns überkommenen Namen der Lignrer, der Jstrier und Libnrner an, ohne zu wissen, welchem Sprachenstamm und welcher Race das eine oder das andere Volk angehörte. Durch den allgemeinen Gebrauch der Todtenverbrennuug in den Urnenfeldern sind uns nicht einmal die Schädel der einstigen Bewohner bewahrt worden, welche wenigstens ganz allgemeine Schlüsse über deren Race gestatten würden. Auch hier also wird erst im III. Jahrhundert v. Chr. mit dem Auftreten der Römer das Duukel der Geschichte erhellt. Die Castellieri aber, wenn sie anch hier nnd da von den Römern noch vorgefunden uud erstürmt wnrdeu, müssen in eine frühere Zeitepoche gesetzt werden, weil römische Gegenstände nnr vereinzelt darin vorgefunden wurden. Die Röinerzoit. Zur Zeit, da Roms siegreiche Legionen über den Po drangen (230 v. Chr.), wohnten in Jstrien: vom Timavns sReka) bis zur Arsia (Arsa) uud vou den blauen Flnten der Adria bis zur Ocra (Tschitscheubodeu) die kühnen thrazischen und keltische» Seeräuber, welche unter dem gemeinsamen Namen „Jstrer" zu einem Volke verschmolzen waren; von der Ocra bis zum Albius (Schneeberg) die wilden und kriegslustigen Japyden, welche reine Kelten waren; von der Arsia bis Tersatica (Finme) uud auf den Inseln die Liburuer, tüchtige Seeleute, dabei sauft und gastfreundlich. Mit dem Falle Nesaktons (die Trümmer dieses Ortes siud uoch bei Visace, nicht weit von Altura in der Nähe von Pola, zu sehe«) saud der mit Erbitterung geführte istrische Krieg ei« Ende, der von 178 bis 177 v. Chr. gedauert hatte. Dieser Krieg, der so meisterhast von Livins geschildert wurde uud deu der römische Dichter Hostius eines Gedichtes für würdig hielt, wurde durch die See- räubereieu der Jstrer veranlaßt und durch ihre Einfälle über den Timavus, durch welche sie die Festsetzung der im Jahre 181 gegründeten Colonie Agnileja verhindern wollten. Rom schlug Jstrieu zum cisalpiuischeu Gallieu nnd suchte sich den Besitz des Landes zu sichern, indem es eine starke Besatzung von Bundesgenossen dort ließ, die Japyden unter- warf (im Jahre 129), die Militärcolouieu Tergeste (Trieft) uud Pola, die „tadellus" längs der Vena und auf dem Hochplateau der Ocra gründete und den mit Thürmen befestigten Doppelwall von Tersatica bis Castra (Heidenschafft) errichtete, um die Durch- lässe von Nauportus (Oberlaibach) uud Arae Postumiae (Adelsberg) zu verschließen. Dort wo sich die Castellieri erhoben hatten, errichteten die Römer Kastelle und überdies sicherten sie sich ihren Besitz durch Anlegung großer Heerstraßen; die wichtigste derselben war jene, welche im Cvnsnlarbezirk Aqnileja, nnd zwar bei Trieft ihren Ausgang nahm, über den Risano (Phormion) und Dragogna (Argaon) setzte, hierauf vou Buje (Bulea) iu das Thal des Ouieto (Niugou) hinabstieg; von da zog sie sich über Castellier nach Parenzo (Colonia
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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