Seite - 129 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10

129 Julia) und ging jenseits des Leme (leimen) über Bistro (Balle), Dignano (Divi Jani) bis nach Pola. Hier spaltete sich die Straße. Eine Abzweigung (vi-l Flavia) begann bei der Porta Anrata und führte nach Medolino (Mutila oder Portns Flauaticus), eine andere führte, von der Porta Geinina ausgehend, über Nesaktou zum Arsa-Flnß. Das Innere Jstriens wurde in Cantone (populi), in ,viei" und eingetheilt; die Bürger hatten schwere Steuern zu tragen, genossen aber gar keine Rechte. Anders war es in den Küstenstädten; sie blieben im Besitz ihrer Ländereien, erhielten ein Drittel des öffentlichen Gutes (patrimvnium puklicum) und bewahrten die persönliche Freiheit, die Gesetze uud Einrichtnngen; das Handelsrecht aber wurde ihnen entzogen, und zwar haupt- sächlich zu dem Zweck, nm ihre Seeräubereien gegen die Libnrner, welche nach dem Griechische Basen aus Pizznghi. illyrischeu Kriege (229) Buudesgeuosseu der Römer geworden waren, in Schranken zu halten. Als sich später, im Jahre 50 v. Chr., die Liburuer, um sich vor deu ewig unruhigen Dalmatern zu schützen, dem Cäsar unterwarfen, befand sich das ganze heutige Jstrien unter der Herrschaft Roms, indem nämlich das eigentliche Jstrien im Jahre 177, Japydien 129 und Liburuieu 50 unter die Botmäßigkeit des Weltreiches gekommen war. Der erste Theil, vom Timavus bis zur Arsia, gehörte zu Gallia Cisalpiua, die beideu anderen bildeten Theile von Jllyrien. In den Bürgerkriegen ergriff Jstrien die Partei des Pompejns und kämpfte gegen Cäsar am Qnarnero in jener Seeschlacht, welche Lnean in seiner „Pharsalia" besungen hat. Nach dem Tode des Cäsar (15. März 44) gehörte Jstrien dem Decimns Brutus und Libnrnien dem Mareus Brutus (44 bis 42). Infolge der Schlacht bei Philippi (42) trat es in den Besitz des Octavianns über, blieb aber immer der republikanischen Partei treu, Küstenland und Dalmatien. 9