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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 131 -
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131 großen Trajau ihre Entstehung verdanken. Der ,eurator« hatte die Aufsicht über die Straßen, Brückeu und überhaupt über alle öffentlichen Banwerke. Nach Caracalla (211 bis 217) erhielt auch Liburnien das Bürgerrecht — der Stadt Alboua war es sogar schon unter Marc-Anrel im Jahre 174 gewährt worden — und die Liburner wurden zur Abgabe ihrer Stimmen den Tribns Claudia uud Turia zugetheilt, während die Jstrer schon seit Angustus in den Tribus Pupinia, Lemonia, Velinia, Publicia, Pomptina, Mecia und Arniensis mitstimmten; ihre Patronin war in Rom die außerordentlich reiche Familie der kassier. In Bezug auf das Militärwesen stand Jstrien uuter Aquileja und Ravenna, Libnrnien uuter Ravenna und Scardoua. Zu Bürgern Roms gemacht, ließen die Jstrer und Liburner nicht nur vollständig von der Seeräuberei ab, welche ihre „serille- (eine Art leichter Fregatte») so berüchtigt gemacht hatte, sondern widmeten sich auch dem Ackerbau, der Industrie uud dem Handel (besonders gilt dies von den Liburuern, welche schon von früher her als sehr geschickte Kaufleute uud kundige Seemänner in Ansehen standen); sie bekleideten die höchsten Stellungen im Staate, thaten sich in der Kriegskunst und in der Politik hervor und genossen alle Rechte der römischen Bürger. Jstrer war jener Titns Statilius Taurns, welcher, ein Freund des Angnstns und des Agrippa, eonsul, pontikex, proevngul ^lriene und Besieger der Dalmater war. Aus Jstrien waren die congules Petronins Probus, Fabius Severus, Vibius Varus, der Legat des Tiberius und proconsul Thrakiens Sestius Popelins. Die Inschriften erwähnen equites (M. Sempronius aus Pareuzo, M. Aurelius Meuofilus aus Pola), ,praekeeti kabroruln" (Vorsteher der Gewerbe, Lucius Papirianns), „procurawies alimevtorum" (Verpslegsverwalter, Titus Aelius), und wir haben einen Unterpräsecten der ravennatischen Flotte in der Person des T. Abndius Berns aus Parenzo, einen „ciuatuorvir" in Pnblins Martius, einen „prae- keetus ?»nn0niÄe" in Publius Attilius uud „centuriones", „6eeuric>nes°, .tribuni mililmes" in Capodistria, Pirano, Cittanova, Albvna, Bisinada, Rozzv, Bistro, Osserv. Bon Jstrern wurden auch geistliche Ämter bekleidet, wie jene eines .arckiFolluZ" (Ober- priester der Cybele, Pnblins Sintropius), „Imruspsx/ (Opferbeschauer, L. Berginins Pudens), „sevir auFuswIis" (einer der sechs obersten Priester zu Ehren des Angnstns, O. Sestius Callistns), „llamen" (Eigenpriester), „ll. Imclrianalis", „clÄuciialis". Unter den Jstrern gab es endlich anch tüchtige Ärzte („urckiater«, erster Arzt am Kaiserhofe) und Künstler. Sie durften selbst das Recht der „nmnumissio" ausübe», uud zwar erfreuten sich in Jstrien dieses Vorzuges die Familien der Calpnrnier, Tertier, Marceller in Agida (heute Capodistria), die Lucier, Attier, Testier und Vibier in Trieft; die Septimier, Anrelier, Lnrier in Parenzo; die Crescentier und Cesier in Pola; die Oplier, Clandier, Tnrier in Osserv und Alboua. 9*
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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