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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 159 -
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159 knochiger Körper aus dem unausgesetzten Kampfe mit Boden und Klima immer neue Kräfte schöpft. Ihre schönen gesunden Frauen werden zahlreich iu Trieft und Fiume als Ammen verwendet. Triests nnd Jstriens Slaven sowohl als Ladiner haben kürzere Arme als Beine, die Triestiner, Rovignesen und Lnssinjaner die kürzesten, die Tschitschen die längsten. Die physische Ausdauer der istriauischeu Landbevölkerung, sowie der Quaruero- bewohner ist geradezu fabelhaft. Folgendes Beispiel aus der Wirklichkeit mag dieselbe illustrireu: ein junger Bauer vou gewöhnlicher Konstitution ans der Insel Cherso (Cres) ging während der Weinlese an ein und demselben Tage dreimal zwei Stunden weit um den mit Most gefüllten Schlauch. Bei zwölfstüudigem Gange trag er durch sechs Stunden eine Last von beiläufig 60 bis 70 Kilogramm. Abends ging er anf den Fischfang und ruderte bis Mitternacht; den folgenden Tag arbeitete er wieder von 5 Uhr Morgens bis 3 Uhr Nachmittags und Abends fand er Erholung bei feiuem Liebchen, mit welchem er im süßen Zwiegespräch bis in die späte Nacht verweilte. Wer würde auch von der Liebsten früh scheiden? Die Form der gemessenen Schädel der Triester Stadtbewohner ist der Mehrzahl nach — nahezu zwei Drittel — in hohem Grade knrzköpfig (hyperbrachykephal, Länge: Breite — 100 : 85 oder darüber), das Gesicht schmal (leptoprosop) nnd geradezahnig (ortoguath). Die Übrigen sind knrzköpfig (brachykephal, Länge: Breite 100 : 80 bis 85) oder mesokephal (Länge: Breite — 100 : 75 bis 80). Der Gesichtsausdruck ist beim Mauue meist edel uud beim Weibe oft schön. Die Hyperbrachykephalie, die Leptoprosopie uud Orthoguathie wurden als typisch auch für die an der Westküste Jstriens wohnende italienisch redende Bevölkerung coustatirt, während sich die Schädelform der Sloveueu um Trieft uud Nordistrien derjenigen der Slovenen iu Kram auschmiegt. 75 Procent Kurzköpsen (davon 40 0 Procent hyperbrachy- kephal) steheu 25 0 Procent Langköpfe gegenüber. Im Süden, sowie an der Ostküste Jstriens und auf den Jufelu des Quaruero uähert sich die Schädel- und Gesichtsform fast ganz derjenigen der Dalmatiner. Beiläufig 66 5 Proceut find Kurzköpfe (darunter 22 0 Procent hyperbrachykephal). Von den übrigen sind 23 0 Procent mesokephal und 10 5 Proceut dolichokephal. Der Gesichtstypus der Slovenen Triests und Jstriens ist durch das Voriviegeu der Breitendurchmesser (Chamä- prosopie) gekennzeichnet; da sie aber geradzahnig (orthognat) sind, ein offenes, mildes Auge uud schöne, gesunde Zähne, die Frauen auch ein frisches Jncarnat besitzen, so ist der Gefammteindruck ein äußerst sympathischer. Nicht so güustig kaun das Urtheil über die sonst körperlich kräftig entwickelten Tschitschen lauten. Ihre niedere, vorgewölbte Stirne, die vorspringenden Jochbeine, die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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