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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 162 -
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1K2 allen Volksschulen der Unterricht ertheilt wird, allmälig das ursprüngliche Idiom, obwohl der Priester von der Kanzel zu seiner Gemeinde noch zumeist in demselben spricht.' Im Osten mit Stannnesgenossen, welche audere Länder der Monarchie bewohnen, im Zusammenhang sind im Hochgebirge, im Berg- und Hügelland und wo, wie vorher erwähnt, die Thäler des Jsonzo und der Wippach südlich von Görz gemeinsam sich zn einem Landstrich abdachen, der den letzten Abschluß der großen oberitalischen Ebene bildet, Sloveuen ansäßig, Söhne jenes Volkes, welches das letzte Glied in der langen Kette von Wanderzügen ist, denen eine ihrer hervorragendsten Gestalten, der gewaltige Hunnenkönig Etzel, gerade in diesem Lande in der Trümmerstätte von Aqnileja ein entsetzliches, heute noch deu Besucher tief ergreifendes Denkmal gesetzt hat. Der Slovene verräth durch gewisse Verschiedenheiten der Aussprache, welchem Landestheil, selbst welchem Thal er angehört, ohne daß man aber auch nur von mehreren Dialecten seiner Sprache reden könnte. Die Anzahl der Deutschen im Lande ist eine geringe. Sie setzt sich aus einzelnen Gewerbetreibenden nnd Industriellen, aus angestellten oder ihre Ruhegeuüsse verzehrenden Staatsdienern und aus Gliedern adeliger Geschlechter zusammen. Wie schon daraus geschlossen werden kann, befinden sie sich über das ganze Land zerstreut, so daß es in demselben keine einzige deutsche Gemeinde gibt. Das ist indeß erst das Ergebniß im Lanse der Zeiten ersolgter Wandlungen. Am Hochplateau des Teruovauer Waldes siedelten sich unter der Regierung der Kaiserin Maria Theresia, von der landesfürstlichen Forstverwaltnng berufen, deutsche Holzarbeiter aus Niederösterreich an. Die Niederlassung heißt ?ii bei den Deutschen, allein abgesehen von den ausschließlich deutschen Zunamen mahnt nichts mehr an die Abkunft ihrer Bewohner. Größere deutsche Einwanderungen sind im XIV. Jahr- hundert aus dem Pnsterthal, welches damals unter der Herrschaft der Görzer Grafen und in Beziehungen zu den Patriarchen von Aqnileja stand, auf Veranlassung der letzteren nach dem Baca-Thal und deu südlichen Hängen des die krainerische Wochein von dem genannten Thal trennenden Gebirgsrücken erfolgt. Die Ortschaften Deutschruth, Starzisce und Podberda wurdeu durch sie bevölkert. Ihre Einwohner blieben zwar mit größerer Zähigkeit der alten Stammesart getreu, sind aber hente, viele Namen ebenfalls abgerechnet, vollständig Slovenen geworden. Trotzdem bezeichnen sie noch immer viele Gegenstände des täglichen Gebrauchs mit dentschen Ausdrücke» und ihre Aussprache des Slovenischen unterscheidet sie einigermaßen von den ursprünglichen Slovenen der Nachbarschaft, die sie selbst «pruvi slovenci" — rechte Slovenen — nennen. Dessenungeachtet ist die Kenntniß der deutschen Sprache im Lande allgemein verbreitet. Am dichtesten gedrängt wohnen die Deutschen in der Landeshauptstadt Görz, in deren Straßen italienische, srianlische, deutsche und slavische Laute wirr durcheinanderkliugeu.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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