Seite - 186 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10

186 schwer beladeueu Frucht- und Heuwagen, die von vier mächtigen Rindern gezogen sich schwankend fortbewegen, pfeilgeschwind leichte Einzelngespanne vorüber, dereu Pferde« das edle Blut der durch Schnelligkeit und Ausdauer ausgezeichnete» Frianler Raee ans den klugen Augen hervorblickt. Ein Tnch malerisch um den Kopf geschlungen, das Tragholz mit zwei von den En- den herabhängenden Knpferkesselu über der Schulter, waudelu unter heiterem Wechselgesprüch die Wei- ber daneben von dem Ziehbrunnen dem Hause zu. In aller Frühe sieht man sie dann statt der Wasserkessel kürbisförmige Körbe voll Geflügel tragend, theils flüchtigen Schritts in hellen Haufen, theils auf breite Wagen hingelagert nach dem oft entfernten Markt, selbst nach Trieft ziehen. Am Karst dagegen ist der Esel a ls Zugth ier stark im Gebrauch. Die dabei beuützteu Wägelchen sind ebenso nieder als kurz und schmal, so daß es einen drolligen Anblick gewährt, wenn man einen Mann von kräftigem Körperbau, manchmal auch ein Paar davon darauf gauz zusammen- gekauert von eiuem zu lustigem Trabe fortwährend angefeuerten Bäuerin aus der Umgebung °°»Gö-z. Grauthier rasch weiterbefördert sieht. In Ecken wieder, fährt der Weinbauer mit einem zweirädrigen Karren, dem zwei meist kümmerlich genährte Ochsen vorgespannt sind, seine Lasten mühsam die steilen Thallehnen auf schlechten Wegen hinan. In den beiden letztgenannten Landstrichen und der ganzen Umgebung von Görz trägt das Weib mit großer Gewandtheit auf dem Kopfe, und die häufig hoch uud schlauk gebaute» Mädchen, welche strammen elastischen Schritts die auf dem Kopfe in breitem Korbe sicher ruhenden Erzeuguisse des Gartens und Hühner- hofes nach der Stadt bringen, bieten ein recht anmuthiges Bild.