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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 187 -
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187 Daß das Völkchen, das wir zu schildern versucht haben, liederfroh und sangesknndig ist, bedarf nicht erst besonderer Versicherung. Die Südslaven im Allgemeinen ueuueu viele Volkslieder voller Poesie mit reizenden Melodien ihr Eigen uud die Sloveueu insbesondere nehmen in dieser Beziehung unter ihnen nicht den letzten Platz ein. Seit dem Erstarken des nationalen Geistes werden die Weisen des Volkes und die dazugehörigen Worte emsig gesammelt. Zahlreiche Gesangsvereine und, wo diese fehlen, die Lesevereine schulen und pflegen den Gesang mit großem Eifer, so daß man, oft wenn man es am wenigsten erwartet, durch gut zusammengestimmte kräftige Männerchöre überrascht wird. Der Volksgesang hat vielleicht au Ursprüuglichkeit verloren, dagegen aber unbestritten an künstlerischer Vollendung in der Ausführung gewonnen, seitdem Lied nnd Wort sich nicht mehr, von den Alten ans die Jungen übergehend, von Mnnd zu Mund fortpflanzen, sondern, durch geschriebene Zeichen festgehalten, mittelst Notenheft und Textbuch übertragen werden. Daraus folgt jedoch zugleich, daß, soweit Sloveueu wohueu, heute überall dieselbe» Lieder klingen. Trotzdem gibt es noch einzelne Volkslieder, welche noch nicht zu Papier gebracht worden sind. Eines davon, welches aus Ronzina — Roeiuj — im mittleren Jsouzothal stammt, möge hier Platz finden: I.3.KK0 N0ö. Gute Nacht. I^'ukiea v ?eleneni vi'w seäi, k'antiö xre iniino, se veseli. /1>xaj mi roöiee, Oelaj mi puTelee, Üe sein 8e kantiö ka^ i kloöice vlrxaiie imam, ?u8e1ca 6elat pa ne 2nam. öüäo kupila bom, ?u8e1e povila bom, k'antiL, le piilli ärev pv-iij!- Komaj sein Lakai, 6a 8e stii mrak, öel sein ha oknice stat; ustan' Ijudiea, ! sveli limiea ko solnee Le? 6an." ^uliiea iii iiot'Ia A0ii ustat' mi m tiol'ia puZelea 6at'. ^Nolöi ti iMdiea, öe se doZ jokala, 5a? 86 Koni fantiö sme^al." Liebchen sitzt im grünen Garten, Bursche läßt nicht auf sich warten. „Pflücke Blumen mir. Bind' ein Sträußchen hier, Bin ich dir noch etwas werth!" „Blumen hab' ich schon gefunden, Sträußchen doch noch nie gebundeu, Kauf' ich erst ein Band, Ist der Strauß zur Hand, Bursche hol' ihn abends dir." Daß es dämmert, wart' ich bange. Lausch' an ihrem Fenster lange. „Heb' dich Liebchen mein, Sieh den Mondenschein Heller noch als Tageslicht." Liebchen ließ sich nicht erweichen, Wollte nicht den Strauß mir reichen. „Schweig' nur, weuu's dich freut, Sollst noch weinen heut; Lachen wird d^ju Bursch dazu."
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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