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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 212 -
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212 sich die Sache mit den „Romanen" am westlichen Fuße des Ueka-Gebirges (Monte Maggiore), welche sich selbst „Blahi" (Walacheu) nennen und von ihren Nachbarn „Ciribirci" genannt werden, welche, mit den Kroaten vermengt, aus Dalmatien hierher übersiedelten uud dereu Familiennamen, wie die der Zejane, fast ausschließlich kroatisch siud. Sie bewohnen die Dörfer Snsnjevica, Novavas, Brdo und Grobuik, wo sie iu ihren Häuseru eine mit kroatischen Wörtern noch mehr als in Zejane vermengte „romanische" (sie selbst sagen: mi Zovorimc» vIaSki — wir sprechen walachisch) Sprache, besonders mit ihren Kindern, die mit sieben Jahren allgemein schon auch kroatisch kennen, sprechen nnd außer denselben nur die kroatische gebrauchein Für abstracte Begriffe habe» sie iu ihrer walachischeu Sprache gar keine Ausdrücke; sie singen nur kroatische Volkslieder uud habeu schon für die Zahl acht und nenn kroatische Bezeichnung (osam, clevet). Die Lebensweise, die Beschäftigung, die Tracht (ja auch die Benennungen für die verschiedenen Kleidungen), die Sitten und Gebräuche der Äribirci, sowohl iu Zejane als in Snsnjevica, Novavas, Brdo nnd Grobnik, sind gleich oder ähnlich mit denen der Kroaten, von denen sie nmgeben sind. Die folgende Beschreibung bezieht sich deswegen auch ans sie. Noch heutzutage beschäftigen sich die Kroaten und Slovenen, die Nachkommen sowohl der ersten als die der zweiten Einwanderung, meist mit dem Ackerbau. Die Mäuuer, alt und jung, und die Mehrzahl der Weiber ist mit dem Felde sozusagen unzertrennlich verbunden. Häufig essen sie auf dem Felde, um sodann im Winter an der Sonne, im Sommer im Schatten ein Stündchen zu ruhen. Gerne begleiten sie die Feldarbeit mit bald heiterem, bald melancholischem Gesang. Die Schafzucht ist neben dem Ackerbau die wichtigste Beschäftigung der Slaven Jstriens im Allgemeinen und beinahe die ausschließliche derjenige» des westlichen Theils der Halbinsel. Auf dem ganzen Tschitschenboden bis zum Promontore, vom Salvore bis zum Schneeberg und auf den Inseln, überall trifft man den istrianischen Hirten mit den Opanken und engen Tuchhosen, langem wollenen ärmellosen Rock (kroöat), mit der istrianischen Kappe oder mit dem Hut auf dem Kopfe, mit der nationalen Doppelflöte ' (dli^ni, lZvoMee) im Munde, mit welcher er auf eine nnr ihm eigene Art seine frohen nnd schmerzlichen Gefühle ausdrückt, sich und seine ergebene Gesellschaft, die Herde uud den Schäferhund ergötzt. Wenn der Schnee die Höhen bedeckt, steigen die Hirten mit ihren Herden au das Meeresgestade uud halten sich daselbst durch den ganzen Winter auf. Auf ein Handwerk verlegen sich die Slaven West-Jstriens nur in äußerster Noth; fremde Handwerker bauen ihnen Häuser und Stallungen, verfertigen die wenige Haus- einrichtung und die nöthigen Gefäße, die Befchnhnng und Kleidung. Fleißige Arbeiterinnen sind die Weiber, die nicht nur den Männern auf dein Felde und auf der Wiese helfe», die Speisen bereiten, die häuslichen Angelegenheiten besorgen, sondern auch seit ihrer ersten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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