Seite - 215 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10

215 Maulthiere. Wegen Holzmangels begannen sie in den letzten Jahrzehnten den Essighandel in nahen und fernen Provinzen der Monarchie, ja bis nach Deutschland. Hier sind noch die slovenischen Savriuke aus den Gerichtsbezirken Pirano und Capodistria, sowie die Bewohnerinneu der Triester Umgebung zu erwähnen. Täglich sieht man sie in Pirano nnd Bnje, meist aber in Capodistria und Trieft. Für nachlässig gilt die Hausfrau, die nicht gerne oder die nicht täglich den Markt besucht. Die Savrinka steht schon um drei oder vier Uhr auf, um mit ihrer Waare — Obst, Brennholz, Milch Der Tschitsche auf dem Markt sammt Maulthier. nnd Brod — die sie einem Esel uud sich selbst aufbürdet, oft mehrere Stunden weit zu gehen. Meist spät kehrt sie heim, um dann tief in die Nacht für den nächsten Tag Vorbereitungen zu treffen, Sauerteig zu macheu uud Brod zu backen, um ja zeitlich früh aufstehe» und sich auf den Weg begeben zu können. Wegen dieser ihrer keineswegs alt- herkömmlichen Beschäftigung tragen sie eine eigene leichtere Kleidung uud unterscheiden sich dadurch von den übrigen Jstrianerinnen, wiewohl man bei den älteren Weibern noch immer die wollene jeeermÄ sieht. Gehen wir unn zu dem Leben der Slaven Jstrieus au Souu- uud Feiertagen, bei Wallfahrten uud sonstigen Festlichkeiten über. Wenn anch die meisten sehr weit zur Kirche haben, so kommen sie doch jeden Sonn- und Feiertag zur Messe. Reiu und sauber, so gut