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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 236 -
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236 fand sich später i» der Verlassenschaft des gewesenen Professors Resch in Innsbruck vor, welches Professor Franz Miklosich in Wien im Jahre 1860, gleichfalls mit cyrillischen Lettern, veröffentlichte. Wo und wie die übrigen Theile dieses glagolitischen Werkes verloren gegangen sind, weiß Niemand zu berichten. Das glagolitische Schristthum war, wie erwähut wurde, in den früheren Jahr- hunderten auf den Jnfelu des Quarnero sehr verbreitet, nnd es finden sich noch gegenwärtig viele glagolitische Manuskripte auf denselben vor. Vor Allem verdient die Kirche von Vrbenik auf der Insel Veglia wegen der in ihr noch vorhandenen sechs glagolitischen Mannseripte, nämlich zweier mit herrlichen Initialen, von welchen wir hier eine Probe bringen, geschmückten Missale und von vier Brevieren genannt zu werden. Das eine Missale stammt aus dem Jahre 1456, das andere aus dem Jahre 1463; die Breviere sind im XIV. Jahrhundert geschrieben worden. Außer den angegebenen Manuskripten besitzt die Kirche das Fragment eines Breviers, das dem XII. Jahrhundert zugeschrieben wird. Fragmente einer kirchlichen Schrift aus demselben Jahrhundert sind im Besitze des Domherrn Petris iu Veglia, von welchen eines Johann Bereie in sein im Jahre 1864 in Prag herausgegebenes altslovenisches Lesebnch aufgenommen hat. Anßer Vrbenik besaßen auch Castelmuschio (Omisalj) und Dobrinj auf der genannten Insel glagolitische Missale, welche später in die Bibliothek der Propaganda nach Rom übertragen wurden. Das eine wnrde im Jahre 1387, das andere in der Zeit von 1435 bis 1450 geschrieben. Solche kirchliche Mannseripte waren auch auf der Halbinsel Jstrien verbreitet. So findet sich in der Hofbibliothek in Wien eine von dem Geistlichen Peter Frasie in Lindar bei Mitterburg geschriebene Erläuterung des Psalterinm (saltir) aus den: Jahre 1463 und ein im Jahre 1368 vom Kuez Novak, einem Ritter (palaee viwz) des ungarischen Königs Ludwig, geschriebenes Missale, das im Jahre 1405 für die Kirche der heiligen Helena und des heiligen Peter in Nngla angeschafft wurde. Das Alter der augeführteu Manuskripte, der Umstand, daß es ein glagolitisches Evangelienbuch, der sogenannte "lexts du sacre war, auf welches die französischen Könige ihren Krönungseid in Rheims ablegten, sind jedenfalls geeignet, das Glagolitische mit dem Ansehen hoher Ehrwürdigkeit zu umgeben, zumal Papst Jnnoceuz I V. im Jahre 1248 deu Gebrauch desselben beim Gottesdienst neuerdings bestätigt hatte. Es war daher natürlich, daß bald uach der Erfindung der Buchdruckerkunst glagolitische Druckereien eingerichtet wurde». Die erste entstand in Venedig. Diese Stadt war nämlich nach dem Verfall der serbischen nnd bosnischen Macht uud uach der Unterjochung dieser Länder durch die Türken gleichsam der Mittelpunkt der serbokroatischen Bestrebungen in Kunst und Wissenschaft geworden. Schon dreißig Jahre uach der Erfindung der Buchdruckerkunst, im Jahre 1483, wurde das erste glagolitische
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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