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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 251 -
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251 ihn zu ehren und mit Belohnungen zu überhäufen. Von seinen zahlreichen poetischen Werken sind zu erwähnen seine „Eklogen" in fünf Büchern und „Vermischte Gedichte" (Kims äiverse), welche in Canzonen und Sonetten die platonische Liebe feiern. Von Eifer für die classischen Studien erfüllt, verfertigte Andrea Divo aus Capodistria eine beifällig aufgenommene lateinische Übersetzung der Odyssee. Schließlich erwähnen wir noch Francesco Patrizio, geboren in Cherso im Jahre 1529; Tiraboschi nennt ihn unter den angesehensten lateinischen und italienischen Schriftstellern seiner Zeit. Das XVII. Jahrhundert bietet uns gleichfalls eine Reihe bedeutender istrischer Schriftsteller, denn während die classischen Studien weiter gepflegt wurden, verband man damit noch den Eifer für die italienische schöne Literatur. In letzterer Hinsicht thaten sich hervor: Pietro Pola aus Capodistria, bekannt als Verfasser des Lustspiels „Gerechter Trug" (I Aiusti inZamii) und einer ländlichen Ekloge, „Liebesglut" 6i ainore); ferner Ottouiello Belli, Dichter eines Schäferspiels, nämlich der Tragicomödie „Die gekrönten Wälder" (I^e selve incoronate), welche mit Recht dem ,?astort1Ä<z" Gnarinis an die Seite gestellt wurde. In derselbe» Zeit veröffentlichte Rocco Bonio aus Jsola das Heldengedicht .^ustrias-, welches er Kaiser Ferdinand II. widmete; Eesare Zarotti, eher ein gewandter Verseschmied als ein Dichter, schrieb das Gedicht puZna an^elai-uin"; Marco Petronio Caldana, Verfasser des Gedichts »Lloäias", welches Ludwig XIV. gewidmet war, gehört zu dem Kranze bedeutender Männer, die den Hof dieses Königs zierten; sein Gedicht entsprach so sehr dem Geschmack der Franzosen, daß es neben Vergil in den öffent- lichen Schulen gelesen und erläutert wurde. Die vaterländische Geschichte fand einen tüchtigen Vertreter in Nicolö Manznoli aus Capodistria, der eine „Beschreibung Jstriens" (Desertion« äsll' Istiia) verfaßte. Pater Jreneo della Croce aus dem Orden der Karmeliter und der Canonicns Vincenzo Scnssa schrieben die Geschichte ihrer gemeinsamen Vaterstadt Trieft, und ihre Werke werden noch heutzutage als wichtige Quellen benützt. Mit der Nennung des Grafen Rinaldo Carli aus Capodistria treten wir in die literarisch fruchtbarste Periode Jstriens ein. Er gehört zu der auserwählten Schar italienischer Schriftsteller, welche, von einsichtsvollen Regierungen ermnthigt, sich speciell dem Studium der Jurisprudenz und der Nationalökonomie widmeten, mit der Absicht, die Völker von der unbilligen Vertheilnng der Rechte, an welche sich der immer weiter zurückweichende Despotismus anklammerte, zu befreien. Er steht in gleicher Reihe mit Filangeri, den beiden Verri, Beccaria und Anderen, welche in ihren Schriften entweder den Fürsten die Bedürfnisse der Völker darlegten oder — von den Fürsten selbst dazu aufgefordert — nützliche Neuerungen im Civil- und Criminalrecht, in der Verwaltung der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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