Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 252 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 252 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10

Bild der Seite - 252 -

Bild der Seite - 252 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10

Text der Seite - 252 -

252 Staatseinkünfte, im Handel und in der Industrie vorschlugen. Auf die Einladung des Fürsten Kauuitz und des Grafen Firmian begab sich Carli im Jahre 1765 nach Wien, wo ihm Kaiserin Maria Theresia einen sehr schmeichelhaften Empfang bereitete und ihm sodann die Leitung der Lombardei anvertraute. In dieser Stellung zeigte er sich als ausgezeichneter Reformator auf dem Gebiete der Verwaltung, was ihm auch vou Seite Josefs II. große Ehre» eintrug. Es ist hier uicht der Ort, von seinen zahlreichen historischen, politischen und wirthschaftlichen Schriften zu reden; wir wollen mir diejenigen erwähnen, durch welche er seine Bedeutung für die schöne Literatur erwies. Eiu frühreifes Talent, hatte er im Alter von kaum zwölf Jahren ein Drama „Meualcas" geschrieben, welches mit Beifall in Capodistria ausgeführt wurde. Später veröffentlichte er als Resultat seiner tiefen Studien über die autikeu Dichter und Tragiker eine interessante Schrift über den „Geist der antiken und modernen Tragödie"; er ließ eine beifällig aufgenommene Tragödie, „Jphigenie in Tauris" drucken, welche an mehreren Abenden im Jahre 1774 in Venedig aufgeführt wurde, und übersetzte mit großer Genauigkeit die Theogouie des Hesiod und die wichtigsten Scenen der Jphigenie des Enripides. Die capodistrische Akademie der „Auferstandenen" (klisorti), die in jener Zeit ihre höchste Blüte erreicht hatte, rühmte ihn mit vollem Recht als ihre schönste Zierde. Ein bedeutender Schriftsteller, der sich eines schönen Rufes erfreute, war der Marchefe Girolamo Gravisi aus Capodistria, ein Zeitgenosse Earlis. Schon im Alter von fünfzehn Jahren wurde er zum Mitglied der Akademie seiner Baterstadt ernannt, später zu dem der Akademien von Urbino, Rovigo, Belluno, Padua uud Görz. Wichtige historische Untersuchungen über das österreichische Küstenland wurden — um nur einige der hervorragendsten Forscher zu nennen — angestellt von Bartolomeo Vergottini ans Parenzo, Andrea Bonomo aus Trieft, Bartolomeo Giorgini aus Albona und Francesco Almerigotti aus Capodistria. Als Dichter that sich unter Anderen Giuseppe Bonzio aus Capodistria hervor, dessen ,?c>esie lirieke« nach seinem Tode zusammen mit denen seines Mitbürgers Dionisio Gravisi (im Jahre 1771) veröffentlicht wurden. In ihnen offenbart er sich als Nachahmer Chiabreras oder Meuziuis; sie besitze» eiueu großen poetischen Werth, Natürlichkeit und sind von wahrem Gefühl beseelt, welches sie zu einer anziehenden Lectüre macht. Ein anderer Dichter, der lobende Erwähnung verdient, ist Vincenzo Ricci aus Pingnente, Verfasser vortrefflicher Sonette nach dem Muster der Classiker. Semem Mitbürger Marcello Marchesini verdanken wir eine Anzahl von Melodramen, die für das Theater San Carlo in Neapel geschrieben wurden, uud eine gute Übersetzung des Hvrazischen Gedichtes „ve ai-to poetie^. Lorenzo Siucich aus Pareuzo verfaßte viele lateinische Elegien und das Gedicht „Die Stephaueis" Ltklanei<Is).
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild