Seite - 255 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10

255 eine Ausgabe, die auch mit Rücksicht auf die äußere Ausstattung sehr gelobt wird und der verdienstvollen Buchdruckerei des österreichischen Lloyd alle Ehre macht. Der größte Schriftsteller, der iu dieser Epoche in Trieft das Licht der Welt erblickte, ist Peter Kandler, ein hervorragender Historiker uud Archäolog. Geboren im Jahre 1804, machte er seine Stndien in Capodistria, Padna, Wien nnd Pavia, wo er die Doctorwürde erlangte; er weihte sein Leben und sein Vermögen den Studien über Trieft und Jstrien, welches er in allen Richtungen durchforschte, iudem er beständig mit einer fast fieberhaften Thätigkeit herumreiste und arbeitete. Mit besonderem Eifer widmete er sich dem Stndinm Peter Kandler. der Zeit der Nömerherrfchaft und erwies sich auf diesem Gebiete als gründlicher Forscher und scharssinniger Kritiker. An seinem Freunde Rossetti hatte er eineu thätigen Genossen seiner Arbeiten. Er bekleidete verschiedene Ämter: viele Jahre hindurch war er der Nach- folger Rofsettis in der Stellung eines städtischen Procnrators, überdies Eonservator der Alterthümer des Küstenlandes. Er starb im Jahre 1872 und wurde in feierlicher Weise auf Kosten der Triester Gemeinde bestattet. Am 7. November 1887 wurden seine sterblichen Reste in einer anderen Gruft beigesetzt, die mit seiner Büste aus carrarischem Marmor uud einer sehr beredten von Attilio Hortis verfaßten Grabschrift geschmückt ist. Von seinen sehr zahlreichen historischen Werken erwähnen wir nur den „Jstrischen Lockex ckiplvmatieus", der vom Jahre 1847 bis 1861 reicht, ferner die Wochenschrift »I/Istriu*, in welcher von 1846 bis 1852 Bemerkungen, Docnmente und Inschriften erschienen,