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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 258 -
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258 verschiedener Formenausprägung, namentlich unter dem Einfluß dreier verschiedener Banperioden entstanden sind. Drei mächtige Reiche haben, jedes in seiner Art, ihrem einstigen istrischen Besitz ein an hervorragenden Monumenten bis auf unsere Tage reichendes werthvolles Vermächtniß hinterlassen, das dem Lande zur uuvergleichlicheu Zierde wurde. Die römischen und byzantinischen Bauten illustrireu die Geschichte des Landes in glänzender Weise, ihnen schließen sich die venetianischen an, die in überwiegender Zahl und vielfachen Zwecken entsprechend die Physiognomie der meisten Städte bestimmen, ohne an Monumentalität die früheren Bauten zu erreichen. Die romischen Bauwerke Polas wnrden schon oben gewürdigt. Das Amphitheater, der Tempel des Angnstus und der Roma, der Bogen der Sergier geben im Verein mit den Ruinen des Dianatempels, der Porta gemina, dem Thor des Herkules und vielen anderen Bauresten eine Vorstellung von der einstigen Bedeutung der Stadt und der baulichen Thätigkeit, welche die Römer hierher übertrugen. Auch auderwärts iu Jstrien sind römische Baureste erhalten, namentlich hat Parenzo noch deutliche Spuren der römischen Zeit in den Unterbauten zweier Tempel, des Mars und Neptun, bewahrt; selbst im Innern des Landes stößt man auf Fragmente von Bauwerken verschiedener Art, welche den römischen Einfluß bezeuge». Doch müssen wir uns mit diesen Andeutungen begnügen und gehen zu jenen Werken über, welche unter dem Einfluß der, wie es scheint, in Jstrien sehr früh festwurzelnden christlichen Lehre entstanden. Die Zahl jener Baureste, welche auf die einstige Existenz altchristlicher Kirchen an der Küste hinweisen, ist keine geringe; viele dieser Basiliken wurden später umgebaut oder wesentlich verändert, andere sind völlig zerstört und nur ihrem Namen nach bekannt. Glücklicherweise blieb von allen diesen selbst in ihrer theilweisen Unigestaltung noch interessanten Bauwerken doch eines noch vollständig erhalten. Es ist dies der Dom von Parenzo. Er gehört in seiner gegenwärtigen Gestalt der Zeit der byzantinischen Herrschaft an, als Parenzo nnter dem Exarchate von Ravenna stand, und darf als eines der hervorragendsten Werke dieser auch für Jstrien bedeutsamen Stil- und Geschichtsperiode bezeichnet werden. Es gibt wenige altchristliche Kirchen, die ihre volle ursprüngliche Anordnung so rein und anschaulich erhalten haben wie der Dom von Parenzo. Man hat es hier mit einer Reihe von Baulichkeiten zu thun, die sämmtlich den Anfor- derungen der Kirche und des Cultus entsprachen nnd eine Vorstellung von der Disposition der altchristlichen Kirche mit allem Zngehör geben. In einer Langachse aneinander gereiht sind das Baptisterinm, das Atrium uud die Kirche und endlich der wahrscheinlich erst im XV. Jahrhundert an das Baptisterinm angebaute Thurm. Man betritt jetzt die ganze Anlage durch eiu Südthor des Atriums. Dieser Vorranm der Kirche, von quadratischer Grnudform, ist in der Mitte offen uud wird
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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