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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 260 -
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260 von vier Säulenhallen umgeben, die nach dem Mittelraum gekehrt sind. Die Säulen mit ihren Bogen, an jeder Seite drei Arkaden bildend, und die Eckpfeiler sind zum Theil in ihrem alten Bestände, zum Theil an ursprünglicher Stelle erneuert erhalten. Unmittelbar an die Westseite des Atriums stößt das Baptisterium, während diesem gegenüber, also im Osten an das Atrium anschließend die Kirche folgt. Das Baptisterium ist achteckig, mit Nischen an den Innenwänden versehen und zeigt noch in der Mitte die Piscina, das vertiefte Becken zur Vornahme der Taufe durch völliges Untertauchen des Täuflings. An Baptisterium und Atrium schließt sich nun in einer Laugachse mit den früheren angeordnet die Kirche an. Sie ist eine dreischiffige Bafilica, deren Schiffe in eine größere Mittelapsis und zwei den Dimensionen der Seitenschiffe entsprechende kleinere Seitenapsiden enden. Es muß gleich hervorgehoben werden, daß die Basilica in Parenzo mit ihren zugehörigen Baulichkeiten sowohl in der Gesammtanlage wie im Detail der Architektur volle Verwandtschaft mit deu Basilikeu Raveuuas hat. Das Basilikeuschema ist hier im Sinne der byzantinischen Ausgestaltung durchgebildet. Die Kirche hat kein Querschiff, die Hauptapsis ist innen rund, außen sechsseitig gebildet, und zwar so, daß eine Ecke in die Mittelachse fällt, die Seitenapsiden liegen in der Mauerstärke, sind innen rund, treten aber außen nicht in Geltung. Zwei Reihen von je nenn Säulen mit darüber aufsetzenden Rund- bogen trennen das hohe Mittelschiff von den niedrigeren Seitenschiffen und tragen die über die Seitenschiffdächer hinausragenden Hochmauern. Drei Thüren mit byzantinischen Umrahmungen führen aus dem Atrium in die drei Schiffe der Kirche. Der Eintretende wird sofort gefesselt von der Größe und Schönheit des Raumes, wie auch von der Pracht edlen Materiales. Die Säulenschäfte sind durchweg aus grauem Marmor, die Eapitäle, reich seulptirt, zeige» ausgesprochen byzantinische Formen, wie sie in ähnlicher Weise in S. Vitale in Ravenna uud in Constantinopel vorkommen; sie sind sehr verschiedenartig gestaltet und durchweg mit einem Kämpferstücke versehen, das nach dem Mittelschiffe das Monogramm des Bischofs Euphrasius trägt. Der prächtigste Theil aber der ganzen Anlage, welcher in der vortrefflichen Erhaltung des ursprünglichen decorativen Schmuckes eine Vorstellung geben mnß von dem edlen Reichthum des ganzen Jnnenraumes, ist die Hauptapsis mit ihrem Wandschmuck und dem Hanptaltarbaldachin. Hier sind noch, im Halbkreise sich herumziehend, die alten Steinsitze für die Priester vorhanden, in deren Mitte sich über Stufen der Katheder des Bischofs erhebt. Über diesen Sitzreihen zieht sich an der Wand der Nische bis zn den Fenstern reichend ein über zwei Meter hoher Streifen hin, der in eine Anzahl senkrechter Felder getheilt ist, welche in reicher ornamentaler Aus- führung eine Flachdecoration bilden, die unter Verwendung der edelsten farbigen Marmor- sorten und großer eingelegter Perlmuscheln eine unvergleichlich edle Zier bilden. Man hat es hier uicht mit Mosaikarbeit im vollen Sinne dieser Technik zn thun, sondern mit in
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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