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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 266 -
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266 Unter den Kirchen, die hierher zählen, muß zuerst der Dom von Capodistria Erwähnung fiudeu. Der geräumige dreischiffige Bau ist das Werk verschiedener Stil- perivden. Dies macht sich schon in der Fa^ade geltend, welche bis zu ihrer halben Hohe in gothischen Formen des XV. Jahrhunderts, im oberen Theile aber in Renaissaneesormen des XVI. Jahrhunderts ausgeführt wurde. Die Verwerthung dieser beiden Stilarten an einer Fa^ade hat au einem venetianischen Bau nichts Auffallendes uud es wäre an der Wende der beiden Stile durchaus nicht unmöglich, daß ein und derselbe Banmeister das Ganze ausführte. Die sonst kahlen Langseiten der Kirche sind mit Thüren versehen, deren Umrahmungen die edelsten Renaissanceornamente in Relief ausgeführt zeigen. Das Innere der Kirche, ein mächtiger Pfeilerbau in schönen Verhältnissen, trägt mit seinen strengen dorischen Pilasteru, Gebälken mit Triglyphen n. s. w. einen ernsten, aber recht nüchternen Charakter. Es wnrde nach Abtragung der älteren, zu den Umfassungsmauern gehörigen Sänlenbasiliea von dem venetianischen Ingenieur Giorgio Vasari 1714 ausgeführt. Die Dome Pirauos und Rovignos mit ihren hochaufragenden Campanilen sind große Kirchen, welche ihrer herrlichen Lage auf weit ins Meer vorgeschobenen Terrasseu- bauteu einen mächtigen Eindruck verdanken; doch sind ihre Bauformeu einfach und von geringem Werthe die Campanile, wie zumeist in Jstrien, redneirte Nachbildungen der Torre di S. Marco in Venedig. Auch diese Kirchen stehen an der Stelle älterer Bauten und sind zu ihren Seiten, wie auch beim Dom von Capodistria noch die Baptisterien mehr oder weniger umgestaltet erhalten. Die letztere Stadt bewahrt hinter dem Dom das kleine Kirchlein S. Giacomv, einen gothischen Backsteinban mit reizvollem an der Fa;ade über Eonsolen vortretendem Thurme. — Ein stattlicher Frührenaissancebau ist der Dom von Ossero, namentlich ist seine mit Marmoreinlagen geschmückte Fa^ade ein charakteristisches Werk dieses Stils. Als Baumeister wird Giorgio Orsiui genannt, als Bauzeit 1465 bis 1498. — Pirano hat im Franciscanerkloster einen einfachen Kreuzgang mit Bogen über dorischen Säulen und schönem Eingangsportal. Die dazugehörige Kirche enthält einige schöne Decorationsstücke der Frührenaissance, welche den venetianischen Einslnß in günstigster Weise zu erkeuueu gebe«. Die Seiteukapelle daselbst mit einem Altargemälde des Earpaecio ist als ein Theil des Seitenschiffes in der Form eines kleinen Eentralbanes gebildet, der reich mit schönen Ornamenten geschmückt ist. Bis vor kurzem wareu die Theile der Architektur, wie Pilasterschäste, Eapitäle, Gebälk und Bogenstücke verstreut in der Kirche da und dort vermauert und verwerthet; sie bilden, nun wieder vereinigt, den würdigsten Rahmen für das werthvolle Gemälde. Auch die Kanzel, eine hübsche Arbeit aus Holz, verdient genannt zu werden. Zu den schönsten decorativen Anordnungen und Kircheneinrichtungsstücken müssen aber jene im Dom von Veglia zählen. Es bezieht sich dies namentlich auf die Chorbalustrade
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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