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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Das Küstenland, Band 10
Seite - 270 -
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270 zunächst um fest ummauerte Feudalsitze handelte, bei welche» das künstlerische Moment nur wenig in Frage kam. Verschiedenheiten und wechselnde Anforderungen des Vertheidigungs- wesens haben die ursprüngliche» Formen immer mehr verwischt, doch gibt es noch genug solche Baulichkeiten, die in ihrer malerischen Gestaltung von den Höhen herabsehen und deren allgemeine Erwähnung das Gesammtbild der Bauthätigkeit iu Jstrieu ergänzen mnß. Die Burgen S. Servolo, Orsero, Castell di Lemme, Gimino, S. Vincenti, Pisino, Vragna, Lnpoglava und viele andere sind bemerkenswerth, namentlich gibt S. Vincenti mit seinen Thürmen und Mauern, seinen einstigen Wohnräumen der Burgherren und Reisigen, dem Wafseusaal, dem Bnrghof mit Cisternen, den Anordnungen für Zugbrücken und Fallgitter die lebhafteste Vorstellung eines istrischen Schlosses; gleicherweise verdient das Schloß von Pisino, das schon im XI. Jahrhundert erwähnt wird, mit seiner malerischen Innen- und Außengestaltung besondere Beachtung. Elastik und Malerei. Müßten wir uns an dieser Stelle darauf beschränken, nur dasjenige aufzuzählen, was im Lande selbst und von seinen Söhnen geschaffen wurde, so wäre unsere Aufgabe mit wenigen Zeilen gelöst. Aber damit würden wir weder der historischen Stellung des Landes, noch der Bedeutung seiner Denkmäler in vollem Maße gerecht werden. Soll unsere Darlegung nach beiden Seiten hin ihren Zweck erfüllen, so muß sie vvu eiuer Auszählung der Kunstschöpfungen Jstriens zu einer annähernd vollständigen Übersicht seines gesammten, die Jahrhunderte hindurch aufgehäuften Kunstbesitzes sich erweitern. Zahlreiche plastische Überreste, Fragmente von Säulen, Basreliefs, Ornamente, Inschriften in verschiedenen öffentlichen und Privatsammlungen verstreut liefern heute uoch den vollgiltigen Beweis von dem Reichthum und der Kunstliebe der Bewohner Jstriens in der römischen Zeit. Vieles und zwar uicht Unbedeutendes befindet sich immer noch an der Stelle, für welche es bestimmt war, so die antiken Reste in Pola, Parenzo, Capodistria, Trieft, Barcola, S. Saba, Sipar, Cittannova, Veglia, Besca. Der Fries und die Capitäle des Angnstnstempels in Pola, die Säulentrümmer der Tempel des Mars uud des Neptun in Parenzo, sowie der Diana in Ossero, die in Pirano aufgefundene und im Museum von Trieft aufbewahrte eherne Ziege — eine Personisication von Jstrien —, endlich einige ebendort und in den Museen von Parenzo und Pola befindliche Fragmente von Statuen nnd bronzenen Ornamentstücken sind die wichtigsten plastischen Denkmäler aus der Epoche, in welcher von der griechisch-römischen Kunst der Hauch der classischen Schönheit noch nicht völlig entwichen war. Gleich diesen Denkmälern rührt auch, was sich von solchen aus der bis etwa in das vierte Jahrhundert hinein reichenden Periode ihres Niederganges erhalten hat, zum nicht
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Das Küstenland, Band 10
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Das Küstenland
Band
10
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1891
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.63 x 22.44 cm
Seiten
390
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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