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der Wende dieses und des achtzehnten Jahrhunderts stehenden Giovanni Contarini eine
heilige Barbara im Dom von Capodistria und das letzte Abendmahl (vom Jahre 1598)
zu Dignano, dem Alessaudro Varotari (Padovanino) eine Atadonna mit dem Kinde
in der Sacristei der Franciscanerkirche zu Pirano, dem Pietro Liberi ein heiliger
Hieronymns im Dom von Capodistria; dem Pietro della Vecchia werden in der Madonnen-
kirche zu Buje Geschichten aus dem neuen Testament, im Dom von Lnssin grande an der
Decke des Presbyterinms die Glorie des heiligen Antonins nnd die Madonna, ferner in
der Sacristei des Doms von Pola das umfangreiche Gemälde zugeschrieben, welches den
heiligen Bischof Marcellns auf der einen Seite und auf der anderen die flüchtende Ketzerei
darstellt. Der in der venetianischen Schule herangebildete Niederländer Baldassare del-
l'Anna ist der Schöpfer des in Zeichnung und Farbengebung vortrefflichen, an Paolo
Veronefe erinnernden heiligen Georg im Dom von Portole und des heiligen Hieronymns
auf dem Hauptaltar der Minoriteukirche von San Martino.
Wie im XVI. und XVII., so verhält es sich auch im XVIII. Jahrhundert. Mit Aus-
nahme des heiligen Josef mit dem Jesuskinde in der Sacristei des Franciscanerklosters
zu Pirauo von dem römischen Übergangsmeister Carlo Maratta, rührt fast Alles, was sich
aus dieser Zeit an Bildern in Jstrien findet, von venetianischen Künstlern her. So von
Stephano Celesti ein heiliger Markus im Dom von Capodistria, so von Angelo de Coster
die beiden Gemälde: die Erlösung der Stadt vom Seesturm uud die Wunder des Altar-
sacramentes im Dom von Pirano, so angeblich von Giovanni Battista Piazzetta die
Madonna mit Heiligen, ebenfalls im Dom von Pirano, und ein Gemälde desselben
Gegenstandes im Spitalkirchlein daselbst. Piazzettas Nachfolger, Giovanni Maggiotto ist
in Santa Maria della Salute zu Pirano durch ein gutes Bild repräseutirt, außerdem auch
in der Kirche zu Poute auf der Insel Veglia durch einen gut gezeichneten Johannes in der
Wüste vertreten. Von Gregorio Lazzarini, dem Lehrer Tiepolos, kennt man in Jstrien
folgende Werke: die vier Evangelisten in der Franciscanerkirche zu Pirano, eine heilige
Magdalena, sowie einen heiligen Johannes in der Wüste in der Sacristei und die durch
Zeichnung nnd Färbung ausgezeichnete Darstellung der Samariterin am Brunnen im
Oratorium eben dieser Kirche.
In Giovanni Battista Tiepolo erlebte die Knust Venedigs eine letzte, knrz anhaltende
Glanzepoche. In der Kirche Madonna degli Angeli zu Lussiu grande sind zwei kleine
Bilder von ihm zu siudeu. In der Malerin Teresa Recchini aus Pareuzo, welche 1780 einige
Bilder für den Dom daselbst ausführte, hat Jstrien eine Vertreterin dieser interessanten
Schlußepoche aufzuweisen.
Zu Anfang unseres Jahrhunderts können wir Conte Orazio Rota aus Momiano
als sehr geschickten Zeichner nennen. In dem von Palladio erbanten Dom von Montona
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Das Küstenland, Band 10
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Das Küstenland
- Band
- 10
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.63 x 22.44 cm
- Seiten
- 390
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch