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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 18 -
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18 Tolerv aus. Die Bildungen eocänen Sandes, welche von Tran ab bis hierher den schmalen Streifen zwischen dem Meer und dem Gebirge bildeten und auf denen öl und Wein in Fülle gedeiht, brechen hier mit einem Mal ab und es tritt wieder der nackte Kreidekalk zu Tage. Nur einige armselige Hirtenhütten stehen auf dem öden Gestein. Wer sich dort auf das Meer begibt, der wird bald die gelben schwimmenden Schaninblasen sehen, welche die Narenta ins Meer hineingeschwemmt hat, dann die verschiedenartige Farbe des Wassers, und wenn er zur Mündung des trüben Flusses komnit, wird er die Seelilien im Schilf sehen nnd die mit Sumpfpflanzen (meist 5uner>s aeutus) bedeckten, von Schildkröten bewohnteu Schlammiuseln — ein Bild, welches sonst in diesem Felsenlande nirgends wieder vorkommt. Wir können hier eben dieser Absonderlichkeit wegen etwas ausführlicher verweilen. Nirgends ist ein so ausgesprochener Gegensatz zwischen der Berglehne und dem Ufer als hier am untersten Lanse der Narenta, etwa in der Gegend von Komin-gorni. Auf den Hängen ist nichts zu sehen als Palinrns, der südliche Stechdorn mit seinen aus- gesperrten, stachligen Ästen, zu rundlichen Büschen zusammengehäuft, uuteu aber sind licht- blaue Sümpfe, hier und da ein armseliges gelbes Haus mit Strohdach, von Leuten bewohnt, welche einen nicht geringen Theil des Jahres über am Fieber leiden, hier und da ein Ölbanm, der noch mitten zwischen den Seirpns-Binsen Wurzel zu fassen im Stande war, hinter ihm das Segel eines Fischers, der seine Netze nach Aaleil auswirft, magere Schafe, die auf einem Damm weiden, und von draußen, aus der lebendigen Salzflut herein noch die Kuppen der Inseln. Bei Nacht bietet dieses Netzwerk von Wässern, welches jetzt lange nicht mehr so verzweigt ist als früher, besonders anziehende Schaustücke. Dauu leuchten nicht selten die Feuer von Scheitern der Strandkiefer oder Meerföhre oder von den Ästen des Wachholder- banms auf deu Barken der Fischer am weichen Schlammnfer. Weithin glänzen sie durch die stockfinstere Nacht, bald aber fällt ihr Schein auf das Gezappel silberiger Fische, die in schweren Netzen heraufgehoben werden. Es erhellt der Schein das klare Wasser bis zum Grund hinab und derjenige, welcher vorgebengt bei der leisen Fahrt über den Rand der Barke schant, späht in das geheimnißvolle Treiben auf dem Grunde. Jäh saust die vier- zackige Gabel (k'iocina) hinab, sie hat sich in einen Fisch eingebohrt, der vom Glänze wie betäubt sich dem Verfolger nicht zu entziehen wußte. Im nächsten Augenblick liegt das Thier zappelud auf dem Boden der Barke. Mild weht der Seehauch, kaum hörbar plätschern winzige Wellen am Ufer, die Fläche ist glatt und die Fischer im blntrothen Licht der von Harz genährten Flamme erscheinen als wundersame Eindringlinge in diese Finsterniß der Wässer. Es ist oft gesagt worden, daß sich das Absonderliche oder Anziehende häufig im Widerstreit mit dem Nützlichen befinde. So kauu mau auch hier behaupten, daß die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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