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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
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24 Man kann die ganze Küste herab die Bemerkung machen, daß die slavischen Namen der Örtlichkeiten und Inseln sich meist mehr an die von den Griechen und Römern gebrauchten Bezeichnungen anschließen als die italienischen. So erkennt man in Kerk das alte Kurikta leichter als in „Beglia"; in Trogir das alte Tragnrium eher als in „Tran"; in Hvar das alte Pharia leichter als in „Lesina", so auch hier vor Ragusa iu Lapad die elaphitischen Inseln eher als in Jsola di Mezzo. Wie aus diesen Tonen noch ein Anhauch von Griechenland und seinem blauen Jnselmeer uns berührt, so auch tritt uns der Geist jenes Südlaudes iu Bäumeu uud Felsmasseu, iu Flüsseu uud iu Strandstücken allenthalben entgegen. Wenn man von Ragusa iu das Zupa(Breuo)-Thal hiuausgeht, wenn mau zur Ombla pilgert, Malfi oder das Val di Noce besucht oder soustwo die altersgraue Stadt verläßt, so mahnen den Spaziergänger die hochstämmigen Lorbeeren, der klafterhohe Rosmarin uud die Mastixbäume, der Johannisbrot- und der Ölbanm an jene Ufer, von welchen aus die Götter- und Heldensage ihre weiten Kreise bis an diesen einst barbarischen Strand zogen. Kann man Dalmatien von Tran ab an allen jenen Nserstellen, an welchen Baum- und überhaupt Pslauzeuwuchs geschont worden ist, für eine Landschaft erklären, in welcher das Aussehen des Strandes von einer der Inseln, etwa in den Cykladen oder Sporaden, sich iu das Bild eiues Karst am Meere vordräugt, so ist das Omblathal dasjenige Schau- stück, iu welchem sich diese Bermengnng von Morgen- nnd Abendland dem von Norden Kommenden zum ersten Mal sehr deutlich vorstellt. Ein interessantes und echtes Karststück ist die mächtige Quelle der Ombla, eines flaschengrünen, in einem großen Quirltümpel aus unbekannten Hohlräumen aufsteigenden Bergstroms, welcher uns hier als eine Zusammenfassung mehrfacher ganz ähnlicher Wassererscheinungen im nördlichen Karstgebiete, wie etwa des Timavo bei Dnino zu gleicher Zeit vor die Augeu tritt. Wie bei diesem fehlt auch hier das plötzlich auftretende Banmleben, das hohe Wachsthum der Wipfel, welche durch deu Hauch der kühleu Flut erfrischt werden, nicht, uud ebensowenig die menschliche Betriebsamkeit, welche hier wie dort in Gestalt von Mühlen sich alsbald der zum nahen Meere vordrängenden Flntnng bemächtigt. In nächster Nähe aber enthüllt sich die Farbenwelt des Morgenlandes. Man sehe in einem Garten im Frühjahr die Meuge von Traubenhyacinthen, Meerzwiebeln, Gold- wurz uud betrachte draußeu auf den verwahrlosten Hängen den Thymian, die Kermes- eicheu, den Sandbeerbaum, deu eiue Mauusgröße weit überragenden Rosmarin, über Mauern die blaßrothen Blütensträuße des Judasbaums, des türkischen Ergavan, welcher dort im Morgenland seine farbigen Blumenblätter auf die Grabhügel der Friedhöfe
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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