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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 28 -
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38 Der Pflanzenwuchs ist bereits hinlänglich angedeutet worden. Doch «sei hier auch der Wärmeverhältnisse gedacht. Die mittlere Wärme beträgt in Ragusa nach dem hnndert- theiligen Thermometer in Graden während des December 9 9, des Januar 9 3, des Februar 9 8. Die gleichen Monate weisen in Meran 19, 0'3, 3 7, in Nizza 9'2, 8 2, 8 0 auf. Die eigentliche Würdigung dessen, was in dieser Hinsicht unser Dalmatien bietet, bleibt demnach der Zukunft vorbehalten. Wenn man von Ragusa gegen Süden fährt, so genießt man einen Anblick, welcher sich von der Scenerie der weiter nördlich gelegenen Küsten erheblich unterscheidet. Es hört nämlich die Weitschau auf gebirgige Inseln oder flache Scoglienrücken auf, und schrankenlos wallt nunmehr die See gegen Abend. Zur Linken erhebt sich die Hochfläche der „Canali", gegen Nordosten hin vom Snieznica (1234 Meter) überragt, die Heimat der seefahrenden Canalesen. Die Felsenküste mit der ungehindert gegen sie brandenden See bereitet uns nach und nach auf die Eindrücke vor, welche unser am Eingang in die Bocche di Cattaro harren. Wenn man sich erlauben darf, ein Beispiel aus den Künsten anzuziehen, so ließe sich sagen, es muthe denjenigen, welcher sich jener großen Landschaft nähert, an, wie die Onvertnre, die eine Heldenoper einleitet. Mächtige Gipfel erscheinen. Anf ihnen haben sich die Sagen und heroischen Phantasiegebilde des Volkes niedergelassen wie glänzende Wolken. Die Engel, die „himmlischen Wojewoden", senken sich zu ihnen herab, um uach dem Schicksal gottbeguadeter Menschen zu späheu, und in seinen Klüften schlafen die Greuel der Uskoken. Auch die liebreizenden Waldfrauen, die weißen Vilen, wandeln auf ihueu über das bethaute Geröll. Die Küste, welche von den „Canali" abfallend sich gegen Süden hin fortsetzt, wird in ihrem einförmigen Relief nur durch die Halbinsel Molonta unterbrochen. Endlich läuft sie gegen Südost in die Pnnta d'Ostro — den Thorpfeiler der Bocche di Cattaro — aus. Manchen Seefahrer, der aus den engen Gewässern dieser letzteren herauskam, bleibt dieses Vorgebirge ein Denkzeichen höchst ungnädigen Empfanges von Seiten des ungestümen Auster (Ostro), des Südwindes, der ihm hier bei seinem Eintritt in die offene Adria die breiten Wogen entgegenwälzte. Am flachen Seoglio Rondoni (Zanjca) vorüber erreicht derjenige, welcher in die Bocche einfährt, den äußeren Theil dieser weitverzweigten Bucht, welche iu ihrer Gestaltung und in der Umrahmung ihrer Ufer eine in der That merkwürdige Ähnlichkeit mit dem Vierwaldstätter-See aufweist. Diese Ähnlichkeit erstreckt sich in gewisser Weise auch auf die Überlieferungen der Meuscheu, von welchen die felsigen Ufer bewohnt werden. Den einen wie den anderen Strand verherrlicht in« Munde des Volkes das Andenken an alte Kämpfe, und in mancher Vorstellung, die uns übermittelt wird, schwebt über dem einen wie über dem anderen Gehänge und Wasser der Adler unbeugsamen Freiheits-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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