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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
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34 Außer der Kalksteinformation ist für das dalmatinische Archipel charakteristisch der große Wassermangel, welcher auf den Inselbewohner lähmend und entmnthigend einwirkt. So manche Mühe, erdreichere Gegenden auszubeuten, wurde durch diesen Mißstand zunichte gemacht. Eine Ausnahme davon machen Arbe und Pago. Die nördlichste Grenze des dalmatinischen Archipels bildet, von kleineren Inseln abgesehen, die Insel Arbe, die südlichste, unter der gleichen Voraussetzung das prächtige Lacroma. Es ist eine eigenthümliche Fügung, daß gerade diese zwei Grenzinseln sich durch üppige Vegetation so sehr auszeichnen; nur hat Lacroma der Insel Arbe gegenüber den Vorzug eines bedeutend milderen Klimas. Auf unserer Wanderung durch die dazwischen liegenden Inseln wollen wir den Weg von Norden gegen Süden nehmen. Die Insel Arb e nähert sich bis auf 16 Kilometer Entfernung der kroatischen Küste, dem Herde der allverheerenden, jede Vegetation untergrabenden Bora (Nordostwind); daher ist ihre Ostseite kahl und unfreundlich und das Klima rauh. Die Witterungsumschläge sind häufig, der Winter sehr streng. Man erblickt auf dieser Seite hohe aus dem Meer fast senkrecht emporsteigende Marmorfelsen mit einer von der häufigen Brandung ausgehöhlten Basis. Keine Staude kann dort gedeihen, keine Pflanze Wurzel fangen, und würde die Halbinsel von Loparo mit ihren reichen Kornfeldern dieser Monotonie kein Ende machen, so könnte Mißmuth den Wanderer ergreifen. Steigt man aber den aller- dings sehr steilen, beschwerlichen Weg hinan, der von Loparo auf die Westseite der Insel führt, so gelangt man zu einer ersten Anhöhe, und hier entfaltet sich plötzlich das schönste, das üppigste Vegetationsbild, wie man es nicht in Steiermark schöner genießen kann, jedoch mit dem Unterschied, daß die gleichzeitige Aussicht bis nach Veglia auf der einen und nach Zara auf der anderen Seite, endlich mit dem ausgebreiteten Qnarnerolo im Westen, dem Ganzen majestätische Würde verleiht. Drei fast parallele Gebirgsketten, wovon die östlichste eine Höhe von 400 Meter erreicht, theilen die Insel in drei an Schönheit wetteifernde Landschaften. Die Abwechs- lung zwischen Berg, Thal und Hügel bedingt eine Mannigfaltigkeit der Vegetation (Cerealien, Ölbäume, Weingärten und Wälder), welche durch großen Reichthum an Süßwasserquellen befördert wird. Die nordwestlichsten Theile der Insel, Campora und Eap Fronte, find vorzüglich waldig, die südöstlichen — Barbato — bieten fast aus- schließlich nur Weingärten; Abwechslung des Terrains und der Vegetation charakterisirt die Mitte der Insel. Der arme Arbesaner spricht und erzählt von der Bora, als würde er von einem bösen Geist reden, welchem er grollt, dem er aber nicht beikommen kann. Die Bora unter- gräbt seine schönsten Hoffnungen, sie vernichtet die ganze Ernte gerade dann, wenn er die gefährlichsten Zeiten vorüber wähnt. Wenn sich die Insel im März in ihr Festkleid
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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