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Gegen Südosten ist die Insel sehr steil, theils kahl, theils mit Buschwald besetzt, aus
der Nordwestseite bewaldet, im Allgemeinen aber sehr steril. Doch birgt die Insel ein
anmuthiges idyllisches Plätzchen, welches aber so versteckt liegt, daß man es erst aufsuchen
muß. An der Nordwestküste der Insel liegt nämlich Porto Palazzo, ein sehr schöner gegen
alle Winde geschützter unbewohnter Hafen mit einer Palastruine am Ende, wo angeblich
Agesilans von Anazarba, unter Kaiser Nero Gouverneur von Cilicien, in Verbannung
gelebt haben soll. Von hier aus führt eiu hübscher Weg zuerst zu einem kleineren, dann
zu einem mit ersterem in Verbindung stehenden größeren Salzsee — Jezero oder Lago
grande genannt —, der durch Porto Soliue mit der offenen See in Verbindung steht.
Unfern des Südufers des größeren Sees bemerkt man ein reizendes Jnselchen (Sa. Maria
del lago) mit einem ehemaligen Kloster, welches der Tradition nach vor dem Jahre 1000
gebaut wurde. Das sehr geräumige Kloster gleicht eher einem mittelalterlichen Schloß
und ist an der Seite umwallt und mit einem Thurm versehen. Die Kirche enthält drei
Monumente, worunter eines aus einer Steinplatte bestehend die Inschrift trägt: ,Hic
Mcet Filius l'vinassi kie^is Losnias".
Poetisch im hohen Grad ist der Gang zu dem Miniaturfriedhof; der dahiu
führende Fußsteig geht rund nm das Kloster herum und ist mit lieblichen Gartenanlagen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Dalmatien, Band 11
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Dalmatien
- Band
- 11
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.54 x 21.83 cm
- Seiten
- 370
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch