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Delminium einnahm und zerstörte. Auch sein Nachfolger Nasica uud zwanzig Jahre später
Fulvius Flaccus arbeiteten an der Eroberung Dalmatiens. Vollständig jedoch gelang
diese erst, als die Römer von Norden her in Dalmatien einzudringen begannen. Nach
Unterwerfung der Japydeu besetzte (120) der berühmte L. Caecilius Metellus ganz Nord-
Dalmatien und schlug in Salona (Solin) ein festes Lager auf (118), wo das römische
Element damals schon ziemlich stark gewesen sein muß. Zwar gelang es bald darauf den
Dalmatern Salona zurückzuerobern, jedoch mußte sich die Stadt im Jahre 78 wieder dem
Procousul C. Cosconius ergeben. C. Julius Cäsar, dem der Senat neben Gallien auch
Dalmatien zur Provinz übertrug, kam zweimal (in den Jahren 57 und 54) nach Dalmatien,
um die unruhigen Elemente niederzuhalten und die Verhältnisse der Pirnsten zu ordnen.
Aber das Land war immer noch nicht genug beruhigt, um als römische Provinz eingerichtet
werden zu können.
Zur Zeit des Bürgerkrieges zwischen Cäsar und Pompejns wurde auch Dalmatien
der Schauplatz dieser Kämpfe. Cäsars Anhänger C. Antonins wurde in der Seeschlacht
bei Cnricta Veglia (Krk) von den Pompejanern M. Octavins und L. Scribonius Libo
geschlagen und M. Octavins segelte als Sieger längs der dalmatinischen Küste, um die
dem Cäsar ergebenen Städte auf die Seite des Pompejus zu bringen. Bei Jssa gelang
ihm dies, bei Zara (Jader) und Salona aber fand er unbesiegbaren Widerstand. Wie einst
die Karthagerinnen, so nahmen auch die Frauen Salonas den regsten Antheil an der
Vertheidigung ihrer Stadt. In einer Nacht stürzten sie sich wie Furien in schwarzen
Gewändern und mit brennenden Fackeln in der Hand auf das Lager des Octavius und
schlugen sein Heer in ungeordnete Flucht. Infolge dieser tapferen Haltung seiner Bewohner
und der treuen Anhänglichkeit an Cäsar bekam Salona von Angnstns das ,ms colonias"
mit dem ehrenden Titel Colonia Martia Julia Salouae.
Nach der Schlacht bei Pharsalus floh M. Octavius mit einem Theile der Pompejaner
nach Dalmatien, wurde aber von den Anhängern Cäsars Q. Cornuficius und A. Gabinins
verfolgt. Als jedoch letzterer mehrmals geschlagen in Salona seine Zuflucht uehmeu
wollte, erlitt er auf dem Wege dahin unweit Andetrinm (Muc) eine solche Niederlage,
daß er neben einer großen Anzahl Soldaten auch 38 Centurionen und 4 Tribunen verlor.
Er selbst erlag bald darnach zu Salona den erlittenen Wunden. Diese Schmach gerächt
und die dem Gabiuius abgenommenen Zeichen zurückerobert zu haben, rühmt sich Kaiser
Angnstus selbst in seinem politischen Testament (Uonumenwin ^nevrauum).
Im Jahre 47 kam es bei der Insel Tanris (Scedro, Torcola an der Küste von
Lesina) zu einer wichtigen Seeschlacht zwischen dem Cäsarianer Vatinins und dem Pompe-
janer Octavius, welch letzterer gänzlich geschlagen wurde. In Folge dieses Sieges der
Partei Cäsars kehrten alle früher abgefallenen Städte, darunter auch Jssa, zu ihr zurück
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Dalmatien, Band 11
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Dalmatien
- Band
- 11
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.54 x 21.83 cm
- Seiten
- 370
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch