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Im Jahre 11 n. Chr. schritt Augustus zur Organisirung des bezwungenen Landes.
Er richtete Dalmatien als Provinz ein. Diese erstreckte sich im Norden bis zur Arsia
(RaZa in Jstrien) und bis zur Save, im Süden bis zum Drinns (Drilo, albanesischer
Drin) und im Osten weit über die jetzigen Grenzen Bosniens hinaus, nämlich bis zum
Margus (serbische Morava) in der Mitte des jetzigen Königreiches Serbien. Seitdem
stand an der Spitze derselben ein vom Kaiser ernannter Statthalter „I^e^atus ^UFnsli
pro praelore« mit dem Sitze zu Saloua. Dieser war sowohl der civile Verwalter und
Richter, als auch der militärische Befehlshaber über die zwei genannten Legionen. Die
Namen von mehreren dieser Statthalter sind uns bekannt, jedoch sollen hier nur die
berühmteren erwähnt werden. L. Volnsins Satnrninns (36 bis 38) setzte die Grenzen
zwischen den einzelnen Bezirken und Muuicipieu fest. Furius Camillus Scribonianns
empörte sich 42 gegen Kaiser Clauius, wurde jedoch von den Legionen nicht unterstützt
und bald hingerichtet. Sein Nachfolger M. Salvius Otho (der spätere Kaiser) wurde mit
außerordentlichen Vollmachten abgesendet und verlieh den beiden treugebliebenen Legionen
den Ehrentitel »(ülauckia xia, lickelis".
Im Jahre 60 gab L. Salvidienus Salviauus den dalmatinischen Veteranen das
Bürgerrecht. Nach dem Tode Neros erklärte Galba Dalmatien als ,provinciu inermis"
und zog die beiden Legionen heraus, so daß von nun an nur einige Cohorten und die
Hilfstrnppen darin verblieben. Dalmatinischen Soldaten aber begegnen wir in allen
Ländern und auf allen Kriegsschauplätzen. So war z. B. der Satiriker Juvenal Tribun
einer dalmatinischen Cohorte.
Unter den Kaisern des II. Jahrhunderts erfreute sich Dalmatien eines dauernden
Friedens. Unter den Antoninen wurden Jader und Burnum mit prächtigen Gebäuden
und Tempeln geschmückt, Salona aber neu befestigt. Unter dem Patronate des Statthalters
L. Jnnius Rufiuus Proculiauus (184) stellten die Bewohner von Novae (Rnnovic bei
Jmotski), Delminium und Riditae (Danilo bei Sebenico) die Brücke über den Tilurusfluß
(bei Trilj) wieder her. Didius Julianus (der spätere Kaiser) bewahrte 177 Dalmatien vor
einer Plünderung durch barbarische Völker. Q. Flavius Scapula Tertullus ließ 184
das halbverfallene Praetorinm Seardona (Scardona, Skradin) wiederaufbauen. Der
Historiker Dio Cassius, der den pannonisch-dalmatiuischeu Aufstand beschrieben hat, war
auch Statthalter von Dalmatien 226 bis 228, wie es vor ihm schon sein Vater gewesen
war. Unter Alexander Severns blühte die römische Verwaltung in den Provinzen, aber
unter seinen Nachfolgern verfiel sie bald wieder, da fremde Nationen die Grenzen des
römischen Reiches beunruhigten. So drangen die Gothen wiederholt in Dalmatien ein.
In diese Zeit (in die Mitte des III. Jahrhunderts) fällt die Trennung der obersten Gewalt
in eine civile, die beim eigentlichen Statthalter, dem „praeses* verblieb, und in eine
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Dalmatien, Band 11
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Dalmatien
- Band
- 11
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.54 x 21.83 cm
- Seiten
- 370
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch