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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 75 -
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75 das; cr Mönch bleiben dürfe, durchzog dann Judäa und eignete sich in Bethlehem voll- kommen die hebräische Sprache an. Nachdem er vorübergehend nach Rom zurückgekehrt war <M2), durchreiste er Egypte» und die Wüsten der Thebais, »voraus er sich bleibend in Bethlehem niederließ, wo er eine Herberge für die Pilger erbaute. Hier übersetzte er das alte Testament aus dem Chaldäische» ins Lateinische (die „Pnlgata") und versah es mit Commentaren. Die Einnahme Roms dnrch Alarich machte auf ihu eiueu so tieseu Eindruck, daß er lauge Zeit hindurch nichts als weinen konnte. Noch als neunzigjähriger Greis dictirte er seine Polemiken, bis er am 30. September 420 dem Alter erlag. Vou deu Katholiken wird er als der Landespatron von Dalmatien verehrt. Von den Wirren der Völkerwanderung entwirst der heilige Hieronymns als Angen- zenge gegen das Ende des IV. Jahrhunderts folgendes Bild: „ Schon seit zwanzig Jahren verwüsten Gvthen, Sarmateu, Onadeu, Alaueu, Huuueu, Vaudaleu und Markvmauueu »unnsgesetzt uud plündernd Daeien, Thraeien, Makedonien, Dardanien, Thessalien, die beiden Epirus, Achaja, Ta lmat ien nnd beide Pannonien. Man sieht sogar Bischöse gemordet oder in die Sklaverei geschleppt, geschweige denn die Niedere» des Volkes; man sieht edle Matronen und geweihte Juugsraueu eutehrt, ermordet die Priester uud andere Diener des Altars, die Kirchen niedergerissen oder in Pferdeställe umgewandelt und die heiligen Reliquien zerstampft. Mit einem Wort: Alles ist voll Seufzer uud Wehklage» und nirgends sieht man etwas anderes als den schauderhaften Anblick des Todes, und so geht das römische Reich zu Grunde. Die Gegenden Jllyriens, Dalmatien inbegrissen, liegen unbebaut, habeu keine Bewohner nnd keine Hausthiere, sondern bedecken sich mit Wäldern und Dorngestrüpp." — Ja, der Geburtsort des heiligen Hieronymns selbst, Stridon, wnrde vou deu Barbaren gleich bei ihren ersten Einsällen dem Boden gleichgemacht. Die ersten Gothen- und Alanenscharen kamen nm das Jahr 395 nach Dalmatien. Ob sie sich uur mit Raubeu und Plündern begnügten oder ob sie auch Städte zerstörten, das kauu bei der Mangelhastigkeit der Quellen nicht mehr entschieden werden. Wenn auch das Vorgehen der Gothen in Griechenland für das letztere zengen würde, so scheint doch das eigene Interesse der Barbaren dagegen zu spreche», da ja Jllyrien deu Gotheu über lasse» uud Alarich zum Oberfeldherrn (vux) in diesem Lande ernannt wurde (403). Der Gotheustnrm ging also verinuthlich ziemlich glücklich an Dalmatie» vorüber, aber bald nahten die viel furchtbareren Hunnen, welche sich nm die Mitte des V. Jahr- hunderts in der uugarischeu Tiefebene festgesetzt hatten, nnd nach dem Untergang des hunnischen Reiches begannen wieder die Einfälle germanischer Stämme, der Sneven, Gepideu, Longobarden nnd Ostgothen. Ein kurzer Stillstand in der Leidensgeschichte Dalmatiens, welches zu Eude des V. Jahrhunderts, mit Ausnahme der befestigten Orte nnd der Inseln, sast ganz me»sche»leer
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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