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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 79 -
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79 berichtet von einer fast gänzliche» Verödung Dalmatiens und seiner Erzählung müssen wir vvllen Glauben beimessen, wenn wir bedenken, daß die Avaren nnd die vvn ihnen abhängigen Slaven bei ihren ersten Einfällen mit großer Grausamkeit verfuhren, daß sie Tausende vvn römischen Einwohnern znm Theil ans martervvlle Weise dnrch Kenlenschläge, dnrch Pfähle», Krenzigen nnd Verbrennen aus dem Leben schassten, daß sie unzählige iu die Gefangenschaft schleppten uud durch die von ihnen bewirkte allgemeine Unsicherheit des Landes die Bestellung nnd Bebannng der Felder verhinderten. Nur die festen Küsten- nnd Juselstädte, welche sich hinter unzugänglichen Lagune» nnd Meeresarmen versteckten, mögen hiervon eine Ausnahme gemacht habe». Vou einer factischen Eroberung des Landes durch die Avareu uud die ihueu nach- rückenden Slaven kaun indessen noch keine Rede sein und sie wird anch von keinem Gewährs- mann behauptet. Alles, was sich aus den gleichzeitigen Berichten entnehmen läßt, ist die Thatsache, daß die Slaven aus Auftiftuug der Avareu uud u»ter ihrem Schutze Talmatieu verwüstete» uud die dortige» römische» Ansiedlunge» zerstörte». Eiue förmliche Eroberung und dauernde Besitzergreifung vvu Talmatien durch slavische Völker geschah erst zur Regierungszeit des Kaisers Heraklius (610 bis 640). Coustantin Porphyrogeneta erzählt Folgendes über den Fall Salonas: „Alljährlich pflegten tausend Reiter aus ganz Talmatien zn Ostern von Salona nach der Donau zu ziehen, um die Übergänge über diesen Strom gegen jedweden Feind zu bewachen. Als sie eines Tags, neugierig wer dvrt drüben wohnen möchte, über den Fluß setzten nnd während eiues Auszuges der Männer nur Weiber und Kinder vorfanden, machten sie große Beute au Menschen und Vieh und kehrten damit ungestraft nach Salona heim. Als die Avareu oder Slave» vo» ihre»! Zuge heimkehrten, beschlossen sie wegen dieser Plünderung Rache zu »ehme». Sie legte» de» römische» Reiter» bei einem zweiten Einfall einen Hinterhalt und »ahme» sie sämmtlich gesa»ge» vder hiebe» sie nieder. Ans ihr Befragen erfuhren sie den Ort, von wo jene ausgezogen waren, uud die Zeit, wann ihre Heimkehr erwartet wurde. Dies benutzend legten die Avaren die Kleider und Waffen der in ihre Hände gefallenen Römer an, zogen in dieser Verkappnng ohne Schwierigkeiten durch den Engpaß vvn Klissa und eroberten das unvorbereitete Saloua durch plötzlichen Überfall. Dies war der Anfang ihrer Einwanderung iu Talmatien; denn da ihnen das Land gefiel, nahmen sie es nach und nach für ihre Heerden in Besitz nnd beschränkten die Römer auf wenige Küstenstädte uud Inseln. Als so Dalmatien größtentheils verödet lag, wandte sich ein Geschlecht der Kroaten, die jenseits der Karpathen iu Groß-Kroatieu saßen, mit seinem Volke Hilse suchend an den Kaiser Heraklius und erhielt von ihm das Land der Avareu südlich der Dvnan überwiesen. Sie vertrieben diese und wurden Unterthanen der Römer."
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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