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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 144 -
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144 euch bringen das griine Kraut und die rothen Eier, auf daß ihr dieselben in Gesundheit genießet noch viele Jahre!" Der Gjnrgjevdan oder Georgitag (23. April) ist dem Landvolk besonders erwünscht, da er als Schluß des Winters und Beginn des Frühlings gilt. Auf eiue ganz eigen- thümliche Art wird St. Georgi zu Poljica bei Spalato gefeiert. Aus alleu zwölf Dörfern versammeln sich die angeseheneren Personen auf Gradac, wo es dauu ein echtes Volksfest gibt. St . Georg war nämlich Patron des einstigen Poljicer Fürstenthnms. Drei Tage vor Christi Himmelfahrt hindurch wird ein Umgang abgehalten, wobei alle Kirchenkreuze mitgetragen werden; man befestigt dieselben an drei bis vier Meter hohen Schäften, auf denen die Kirchenfahnen flattern, weshalb man diese Tage auch Kreuztage (KnSevi) ueuut. Die Dorfmädchen flechten recht geschickt Blumenkränze von solchem Umfang, daß dieselben die vier Enden eines Krenzes zu umfassen im Staude siud. Die Prozession bewegt sich um das Dorf und übers Feld; befindet sich am Wege eine Quelle, so rastet man daselbst, der Priester liest das Evangelium und segnet schließlich mit dem Kreuze Wasser und Volk. An manchen Orten ersuchen ihn die Besitzer, daß er beim Umgang das Evangelium an ihrem Weingarten lese nud denselben segne, dafür gewähren sie ihm eine Gabe. Am Tage vor Christi Himmelfahrt oder an diesem Tage selbst wird ein Umgang mit Kreuzen dnrch das Dorf veranstaltet uud dabei jedes Haus eiugefeguet. Es gibt wohl kaum eiue Familie, die nicht am Abend vor dem Feste Johannes des Täufers uach Eintritt der Dämmerung vor dem Hause ein Feuer vou bereitgehalteuem trockeuem Holze, Stroh, Flecht- uud Buschwerk anzündet, mit anderen darin wetteifernd, das größte Fener zu habeu. Bevor der Stoß ganz iu Flamme» geräth und anch, wenn er bereits schwächer brennt, springen Kinder und junge Leute darüber und rufen: „Von Johanuis bis Johannis — daß mir Fnßschmerz ferne bleib'!" An manchen Orten geschieht dies am Vorabend des St. Veits- (15. Juni) oder St. Petritags. Anderswo wieder pflegt statt der einzelnen Familien das ganze Dorf für den Feuerstoß ebeuso wie für das Koledafeuer zu Weihnachten Holz beizusteuern; dieses Feuer heißt Sommerkoleda (Ijetska koleäu) zum Unterschied von der Weihnachts- oder Winterkoleda (öimsku koleäu). Die Sommerkoleda wird anf einem besonders bestimmte» Platze angezündet, etwa auf dem Kolediste oder vor der Pfarrkirche oder auf einem Hügel. Wo das Feuer vor der Pfarr- kirche augezündet wird, da pflegt mau die gauze Nacht hindurch die Glockeu zu läute», da auch das Feuer die gauze Nacht hindurch uuterhalteu werden muß; die Jugend singt dabei verschiedene Lieder, führt den Koloreigen auf uud schießt aus kleinen Gewehren. Am Johannistag pflegt noch vor Tagesanbruch Alles, was nicht gerade verhindert ist, sowohl Juug als Alt, im Meere zu badeu. Desgleichen pflegt man an diesem Tage Schafe, Ziegen und Schweine im Meer zu wasche», um sie gegeu Hautkraukheiteu zu feieu.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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