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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 159 -
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159 Da gilt es, daß der Bräutigam rasch ins Zimmer schlüpfe und die Thür hinter sich fest verriegle, da Pathe sowohl als Brautführer darnach spähen, ihm zuvorzukommen. Ist dies einem vvu ihnen gelungen, so legt er sich anfs Bett und räumt es nicht, als bis man ihm zwei Schüsseln Obst und eine Flasche Branntwein zu Geschenk gegeben hat. Das Lösegeld übergibt er dem Obersvaten: er habe es, sagt er, auf der Jagd erbeutet und bringe es ihm, damit er sein großes Gefolge zufriedenstellen könne. Beim ersten Erscheinen der Morgenröthe wird die Braut geweckt: Steh' doch aus schon, uns're Braut Tu! Morgenroth ist da; Stehe aus, das Haus zu kehren, Daß nicht schelte Dich die Schwieher; Stehe auf, das Roß zu tränken, Daß nicht schelten Tich die Schwäger. Die Nenvermählte ergreift eiu weißes Handtuch, einen Krug voll Wasser, ein Waschbecken und ein Stück Seife und geht damit an allen Svaten der Reihe nach vorbei, damit eiu Jeder von ihnen seine Hände wasche. Da gibt es viel zu lachen und zu scherzen. Jeder Svat läßt, während er die Hände wäscht, je nach seinem Vermögen einen Gulden oder einige Sechser in das Waschbecken gleiten. Dann setzt man sich zum Frühstück nieder, bei welchem die Sänger an die einzelnen Svaten einen Beigesang spripjev) richten; man beginnt init dem Geistlichen, falls er zngegen ist, und geht dann der Reihe nach Alle, wie sie bei Tische sitzen, durch. Nach dem Braten vertheilt die Neuvermählte ihre Geschenke an die Svaten. Ist sie reich, so bestehen die Geschenke etwa aus einem gestickten Hemde, einem bunten Taschentuch und einem Becher Weißwein, welcher der süße oder der goldeue Becher (sluüka oder /ilatna easu) heißt. Die Svaten geben ihr ein Gegengeschenk, zumeist eiueu oder mehrere Silberthaler. Während der Vertheiluug der Geschenke richten die besten Sänger unter den Svaten an jeden der Beschenkten einen Beigesang. Dieser nimmt die Gabe an, beschenkt die Neuvermählte mit seinem Beitrag, schießt sein Gewehr los und leert den „goldnen Becher". So geht es weiter, bis Alle ihre Geschenke erhalten haben. Nach der Mahlzeit zerstreuen sich die Svaten nach Hause. Von den Hausleuten des Bräutigams werden sie mit Gewehrschüssen beehrt und man ruft den einzelnen zu: Gott mit Dir, Vordersvate, Obersvate u. s. w., worauf auch dieser mit „Adieu" erwiedert und sein Gewehr losschießt. Den Pathen pflegt der Neuvermählte, der Fahueuträger und die Pathin zu begleiten; Letztere trägt ein Körbchen mit den Geschenken: einem Hemd, einem Taschentuch, eiuem Paar Strümpfe, einem Lederbeutel, eiuigeu Hosenbändern uud einer Patrontasche. Zu Hause augelangt, werden dieselben vom Pathen bewirthet und mit zwei bis drei Dukaten beschenkt. Außer Geschenken gibt man jedem Svaten in seine Torba als
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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