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solange es Gott der Herr haben will und wir es uns wünschen." Und nun folgt eine
lange Reihe von Segenswünschen für den Hausherrn, seine Familie und sein Haus.
Dann fährt er fort: „Doch nun wollen wir dieses erste Glas trinken auf die große Ehre
Gottes, auf daß dieselbe Hilfe bringe dem Hause, dem Hausherrn, seinen Gevattern und
Freunden, die hier und die abwesend sind — hilf ihnen Gott und Gottes große Ehre!
Und möge Gottes Ehre Hilfe bringen dem Seemann auf dem Meere, dem Ackersmann
auf dem Felde, dem Wanderer auf der Straße, dem Hausgenossen im Hause, dem Hirten
auf der Weide, jedem christlichen Bruder, der eine römische Kirche besucht und nach
Vorschrift zu Gott betet! O, stehe ihm Gott und die große Ehre Gottes bei! Und dieses
zweite Glas wollen wir trinken auf den Namen Jesu zum Zweck langer Liebe und zur
Gesundheit des Hausherrn und zur Befestigung seines Giebels. Möge der Giebel fest und
dauerhaft und darunter der Hausherr gesund und fröhlich bleiben! Möge man hier stets
einen Hausherrn und eine Hausfrau von der Art finden, daß sie anderen Leuten gern
Rathschläge und Lehren ertheilen, aus der Taufe heben und zur Firmung führen, Söhne
verehelichen, Töchter verheiraten, Häuser bauen, Weingärten anlegen und manche herrliche
Unterhaltung veranstalten! So gewähre es, o Gott! Da man schon das erste Glas
zugetrunken und das zweite, so lasset uns ein drittes hinzufügen, auf daß, wie im Sommer
der Wald und im Winter das Wasser herbeirückt, so auch zu uns herkomme alle Gesundheit
und Lust! Und nun wollen wir trinken zu unserem gutem Glück dieses dritte Glas auf den
Namen der heiligen Dreifaltigkeit und Einheit, anf daß sie uns erhalte in menschlicher
Scham und socialem Frieden. Möge sie uns bewahren vor trübem Wasser, dichtem Wald,
engem Hohlweg, morschem Schiff und schlechtem Volk! Alles dies geschehe durch Gottes
Gnade und möge Gott der Herr uns Glück bringen und Beistand! Und dieses vierte Glas
wollen wir nun trinken für die traurigen und betrübten Helden, die sich in Trauer und
Kummer befinden! O Herr, befreie sie von ihrem Übel, bewahre sie vor des Türken Säbel,
des Königs Gefangenschaft und jedwedem Schaden; und die Helden mögen sich von ihrem
Übel losreißen und Gutes erlangen; mögen sie Rappen reiten und schneidige Säbel um
sich gürten, reisen nach Herzenslust und in Gesellschaft bleiben nach Herzenslust; mögen
sie römische Kirchen besuchen, nach Vorschrift zu Gott beten, in der Kirche Almosen aus-
theilen, Kerzen für den Altar spenden! Dies Alles geschehe durch Gottes Gnade, und
möge Gott der Herr uns Hilfe bringen! Dieses fünfte Glas aber wollen wir nun hinzu-
fügen für den Tisch und die Personen daran, auf daß der Tisch glänzend, die Gesellschaft
hübsch sein möge, nnd dann auch für den artigen und ehrenwerthen Herrn dieses Hauses;
möge er durch die Welt ziehen wie die Biene durch Blumen; wenn er so hinzieht,
möge er zu Gott beten und der Freunde warten; ist er mit dem Gebet zu Gott fertig, so
möge er auch fertig sein mit der Wartung der Freunde; ihm möge man Platz machen,
Küstenland und Dalmatien. 11
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Dalmatien, Band 11
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Dalmatien
- Band
- 11
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1892
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.54 x 21.83 cm
- Seiten
- 370
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch