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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 166 -
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166 auch an den hübschen seidenen Tücheln und Schürzen, den reichen goldenen Ohrgehängen, kostbaren Korallen, goldenen Ringen und Peruzinen der Mädchen. Das Kolo wird nur anläßlich hoher Feiertage, etwa zu Weihuachteu u. s. w., dann bei der Xrstno ims-Feier und gelegentlich eines Marktes getanzt. Eine besondere Art ist jenes halsbrecherische Kolo, welches im Ragusauer Gebiet getanzt wird. Die Tanzmusik wird auf der sogenannten Lira, einer Geige mit drei Saiten, ausgeführt. Der Kolosührer beginnt allein zu tanzen, hüpft in gemessenen Sprüngen nach vorwärts und rückwärts, wie es gerade der Ton der Lira erfordert. Bald wendet er sich rechts, bald links, bald dreht er sich ganz herum wie die Spindel, bald stemmt er die Arme in die Hüften, bald hebt er sie wieder empor, bald schnalzt er mit den Fingern, bald klatscht er in die Hände. So oft er sich nach vorwärts oder rückwärts bewegt, stampft er fest mit dem Fuß auf den Boden. Zuletzt wählt er sich eine Tänzerin. Er erfaßt sie an der Hand, worauf sie sich unter der seinigen im Kreise dreht. Wenn sie so bald vereint, bald getrennt, einigemal nach vorwärts und rückwärts gesprungen sind, erfaßt er sie wieder bei den Händen, dreht sie hin und her, wendet sie unter der Hand um, packt sie um die Taille und dreht sich mit ihr blitzschnell im Kreis herum. Sodann wenden sie sich von einer Hand zur andern, bald vereint, bald getrennt; sind sie getrennt, dann schnalzen sie gleichzeitig mit den Fingern und klatschen die Hände einander zu. Endlich übergibt er sie jenem Burschen, den sie sich selbst wählt, und wählt sich eine andere Tänzerin. So folgt stundenlang Tanz auf Tanz. Da hört man das Stampfen der Füße, das Schnalzen der Finger und das Klatschen der Hände, untermischt mit den Befehlen des Koloführers, der unaufhörlich die Gesellschaft durch Zuruf uud Scherz anfeuert und anordnet, wann sich der Tanz von einer Hand zur andern wenden, wann jedes Paar vereint oder getrennt tanzen, wann jeder Bursche seine Tänzerin dem Vorder- mann zu überlassen und er selbst die des Nachmanns zu nehmen hat. Und dies Alles geht lebhaft und flink vor sich wie im Wirbel. Außer dem Alkaspiel zu Siuj gibt es noch eiu anderes Kampfspiel, welches bei Nationalfesten auf Curzola aufgeführt wird uud den Namen Moreska führt. Der Name selbst weist auf fremden Ursprung hin, indeß ist das Spiel ganz ein Eigenthum des Volkes geworden. Es ist eiue Art Ballet, zwei miteinander streitende Heere darstellend, ein christ- liches und ein mohammedanisches. Nach der für jedes Heer zur Anwendung kommenden Tracht zu urtheilen, wäre das eine spanisch, das andere arabisch oder maurisch, von welch letzterem Wort das Spiel auch den Namen erhalten hat. Das Spiel wird im Freien auf eiuem etwas erhöhten Podium in gemessenem Schritt unter Musikbegleitung aufgeführt, wobei man durch die Bewegungen des Körpers und Schwingungen der Waffen, in der einen Hand des Schwertes, in der andern des Dolches, verschiedene Scenen vom Beginn der Schlacht bis zum schließlichen Sieg des christlichen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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