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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 179 -
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179 Gegend von Zara mit deni Litar, das ist einem langen mit Zinnknöpfen beschlagenen Riemen. In allen Gegenden des Binnenlandes lassen die Weiber seitwärts am Gürtel- riemen ihre Schlüssel und ein Taschenmesser herunterhängen, dessen Hornschalen mit Messing, mitunter sogar mit Silberreischen beschlagen sind. In Castelli gilt als ganz besondere Zier ein großes Taschenmesser, ganz von Silber geschmiedet, bisweilen ciselirt nnd vergoldet, an einer langen drei oder vierfachen Kette an der Seite herunterhängend; das Messer uud die Kette enthalten bisweilen mehr denn ein halbes Kilogramm Silber. Wo dem männlichen Geschlecht als Wintermantel die Kabanica, Haljina und Struka dient, dort bediene« sich derselben auch die Weiber: mir auf den westlichen Inseln, wo die Männer den Kaput tragen, bedienen sich die Weiber einer Haljina von schwarzem Tuch. Im südlichen Küstenland jedoch und auf den gegenüberliegenden Inseln umwickeln sie sich den Kopf, die Schulter« und die Arme mit dem Rakno, das ist einem Shawl von blauem Tuch, au den Rändern mit schwarzen Streifen durchwirkt. Es ist eine allgemeine Erscheinung, daß das Volksleben in der Stadt von dem Leben der Bevölkerung anderer Orte im Lande sich unterscheidet. In der Stadt stoßen Leute verschiedener Gesellschaftsgrade: der höchste Adel und das niedrigste Volk, arm nnd reich, gelehrt und ungelehrt an einander; die Stadt ist der Sitz der Staats- und Kirchenbehörden, verschiedener Vertretungskörper und mannigfacher Berufsarten. Infolge der täglichen Berührung aller dieser verschiedenen Elemente unterliegt die Lebensweise, wenngleich sie nicht gänzlich ihres Nationalcharakters verlustig wird, doch im Allgemeinen einer größeren oder geringeren Änderung und sowohl bei jedem Stande als bei der Gesammtbevölkernng einer allmäligeu Ausgleichung. Zu dieser Modifikation trug in Dalmatien auch die maritime Lage der Städte das Ihrige bei, indem die Bevölkerung durch Seereisen uud Seehandel mit ferueu fremden Völkern in Berührung trat. Indeß den größten Unterschied zwischen dem uatioualeu Leben in der Stadt und jenem in den anderen Landestheilen brachte die Berührung mit Völkern hervor, welche vor der Besiedlung Dalmatiens durch die Kroaten und Serben daselbst ihre Wohnsitze hatten. Die neuen Ansiedler traten mit den alten Insassen der Städte in Handelsbeziehungen und knüpften Verwandtschaftsbande mit denselben an. So konnte es nicht ausbleiben, daß das römische Recht, die römische Sitte uud Sprache auf uufer Volk mehr minder Einfluß übten, daß selbst, nachdem die Überreste der alten Insassen fast ganz in letzteres aufgegangen waren nnd dieses sowohl auf dem Lande als in den Städten das herrschende geworden war, die Statute für die einzelnen Städte nicht nach altkroatischem, sondern nach römischem Rechte eingerichtet wurden und im öffentlichen Leben die lateinische Sprache in Verwendung blieb. Der erste fremde Bestandttheil im kroatischen Volksleben der dalmatinischen Städte ist demnach römischen Ursprungs, ein zweiter weist anf Griechenland hin. Ob im 12*
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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