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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 182 -
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182 und zwar bei weitem mehr als die der übrigen Städte Dalmatiens; denn abgesehen davon, daß viele Männer und Frauen, namentlich vom Adel, italienische Tracht haben, sprechen die Männer auch ganz gelänfig die lin^ua tranca uud haben tüchtige Bildung, was, wie mir scheint, von dem großen Znlanf der Fremden herrührt." ' Der venetianische Commissär erwähnt Ragusa nicht, welches von Venedig unabhängig war, weswegen denn auch der fremde Einfluß daselbst sich weniger bemerkbar macht. Die hervorgehobene Beeinflussung des nationalen Lebens in den dalmatinischen Städten durch die Veuetianer dauerte auch die nächsten 250 Jahre ihrer Herrschaft mit steigender Kraft fort, ja überlebte sogar die venetianische Herrschaft. Als am Ausgang des vorigen Jahrhunderts die Wiener Regierung an Stelle der venetianischen trat, behielt sie init geringen Ausnahmen die srüheren Einrichtungen nnd damit anch die italienische Sprache in Amt und Schule, iu einigen Ämtern sogar die venetianischen Beamten bei. Dadurch wnrde das in die Städte eingedrnngene Element beibehalten und gestärkt, was dann iu noch höherem Grade dnrch die französische Regierung geschah, welche zu Ausang unseres Jahrhunderts an die Stelle der österreichischen trat. Die Franzosen führten in die Städte Dalmatiens ihre Tracht ein, beziehungsweise ließeu sie dieselbe dort zurück, wie sie sich ja auch über ganz Europa verbreitete. In sprachlicher Beziehung begünstigten sie jedoch nicht so sehr das Französische als das Italienische, indem sie Dalmatien mit dem Königreich Italien verbanden und mit Beamten italienischer Nationalität versahen. Als nach der französischen abermals die österreichische Regierung zur Macht gelaugt war, schwand durch die Vermehrung der Schulen und Ämter, in welchen die italienische Sprache nebst vielen italienischen Beamten beibehalten ward, das nationale Leben in den Städten immer mehr und nahm einen immer einheitlicheren italienischen Charakter an. Das städtische Leben führt selbst ohne fremden Einfluß anf allerlei Handel und Handwerk, und dadurch unterscheidet sich auch die städtische Bevölkerung von der übrigen; indeß sind in den dalmatinischen Städten auch vielfach Ackerbauer angesiedelt nnd machen in einigen derselbe» sogar die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung aus. Der Grund liegt in den Überfällen von Seiten der Türken, welche den Ackerbaner zwangen, hinter den Stadtmauern Schutz zu suchen. Diese Ackerbauer brachten insgesammt ihre nationalen Bräuche in die Stadt mit und halten, so gut es geht, noch heutzutage daran fest. Ans den Familien jedoch ist in den Städten das patriarchalische Leben ganz geschwunden, die Wohnung, Wohnungseinrichtung und Nahrung ähnelt mehr der italienischen. Auch die Gesellschaftsverhältnisse sind nach fremdem Muster eingerichtet und eigenartige nationale Bräuche bei kirchlichen nnd häuslichen Festlichkeiten aufgegeben. ' Lesina war, wie später Lifsa, Krieqshafen und Standplatz der venetianischen Kriegsmarine.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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