Seite - 213 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11

Zur Literatur Dalmatiens. Italienische Literatur. ie auf alles geistige Leben der Bewohner Dalmatiens, so besonders auf ihre literarische Thätigkeit übte stets Italien den nachhaltigsten Einfluß ans. Seit jeher hatte römische Cultur den ganzen Küstenstrich Dalmatiens und zum guten Theil die Inseln überzogen und dort so feste Wurzeln gefaßt, daß sie die Jahrhunderte tiefster Barbarei über- dauerte; später trat das politische Verhältniß theils der Abhängigkeit, theils gegenseitiger Achtung zu Venedig ein; die Kirche endlich knüpfte zwischen den zwei Ländern enge Bande, die um so größere Bedeutung hatten, als zu allen Zeiten die Mitglieder des Clerns an der geistigen Arbeit Dalmatiens sich eifrigst betheiligten. In großer Anzahl wurden jnnge Theologen nach Italien, zumal nach Rom gesendet, und da konnte es nicht fehlen, daß sie sich dort wie von der altclassischen Literatur, so von italienischer Poesie und Beredtsamkeit angezogen fühlten, von letzterer besonders im Hinblick auf ihre künftige Thätigkeit als Kanzelredner, — ist doch stets in den Städten Dalmatiens vorwiegend italienisch gepredigt worden. Einen nicht minder mächtigen Anziehungspunkt boten der Laienwelt die Universitäten Italiens, vor allen jene, welche durch geographische Lage und