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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 214 -
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2l4 staatliche Gemeinschaft am nächsten stand, die Hochschule zu Padna. Diese war bis znr Mitte unseres Jahrhunderts die mit ausgesprochener Vorliebe besuchte Bildungsstätte der Söhne Dalmatiens. In hellen Scharen zogen dorthin die Jünger der weltlichen Facnltäten; heimgekehrt, bewahrten sie treu die Erinnerung an die schöne Jugendzeit, welche sie in der fröhlichen, aber zugleich „gelehrten" Musenstadt (?ackc>va la clotw) verbracht hatten; dort lernten sie Italiens herrliche Literatur immer tiefer kennen und lieben, und die empfangeneu Keime reiften später zu mancher schönen Frucht. Und nicht blos als Lernende standen die Dalmatiner mit den italienischen Universitäten in Verbindung. Stattlich ist die Reihe der Männer, welche von der frühesten Zeit an — schon ans der Mitte des XV. Jahrhunderts wird als Reetor der juridischen Faeultät in Padua Matteo Raguiua aus Ragusa genannt — bis auf unsere Tage an Hochschulen Italiens lehrten. Die Beziehungen zwischen den zwei Ländern gestalteten sich dadurch noch inniger, daß mehrere Italiener in Dalmatien ein Feld für ihre Thätigkeit fanden. Nach- richten, welche bis zum XV. Jahrhundert hinaufreichen, bezeugen uns, daß manche Städte — allen voran Zara und Ragusa — darauf bedacht waren, ihre Schulen mit tüchtigen aus Italien berufenen Lehrern zu versorgen. Dazu kam, daß bei der kosmo- politischen Verfassung der Kirche italienische Geistliche oft übers Meer abgesandt wurden, um im Dienst der Religion zn wirken. Mehrere unter diesen Eingewanderten wetteiferten nun mit den Eingebornen in der Liebe zur zweiten Heimat uud trugen zur Erforschung ihrer Vergangenheit wesentlich bei. Für dieses Aufgehen in dem neuen Gedankenkreis zeugen einzelne interessante Beispiele. So der Jesuit A. Della Bella aus Apulieu, welcher um die Förderung des Glaubens und der Cultur in den rein slavischen Gegenden unablässig bemüht war und sich zu diesem Behufe die ihm fremde Sprache in solchem Grade aneignete, daß er im Jahre 1728 eine südslavische Grammatik — wohl die erste, welche italienisch erschien — und ein italienisch-lateinisch-slavisches Wörterbuch abfassen konnte. Und schön trifft es sich, daß der erste Versuch, die Sprache Dantes, Petrarcas und Boccaccios in ein grammatisches System zu bringen, von einem Dalmatiner, Francesco Fortuuio, herrührt. Die bedeutendste Leistung über Dalmatiens Kirchengeschichte verdankt man Domeuico Farlati aus Cividale (1690 bis 1773), dessen zum Theil auf den nmfangreichen Sammlungen des Jesuiteu Riceputi beruhendes I»vricum saerum sich würdig den monumentalen Werken anreiht, welche italienische Gelehrsamkeit und Aus- dauer im vorigen Jahrhundert schuf. Rühmende Erwähnung verdient endlich Francesco Maria Appendini aus Piemont (1787 bis 1837). Er sowohl als sein Bruder Urbauo wurden als Mitglieder des Piaristeuordeus nach Ragusa gesaudt und entwickelten theils dort, theils später in Zara als Jugendbildner eine segensreiche Thätigkeit. Während aber Urbauos Verdienste um die Geschichte Ragusas auf das Sammeln von Materialien
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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