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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 217 -
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217 Mit einem Hinweis auf die historischen Schriften und auf die Reden, welche, im Dienst der Diplomatie gehalten, nach künstlerischer Tarstellung streben, verlassen wir das lateinische Schristthnm, um uns zu den zwei im Lande geredeten Sprachen — der slavischen und der italienischen — zu wenden. Die Schicksale der slavischen Literatur werden im folgenden Abschnitt eingehende Darstellung finden, aber auch an dieser Stelle, wo es gilt, den Einwirkungen der italienischen Cultur unabhängig von der äußeren Form nachzugehen, muß einer in literar- historischer Hinsicht überaus bemerkenswerthen Erscheinung gedacht werden. Mehr als zwei Jahrhunderte hindurch — von der Mitte des XV. bis zur Mitte des XVII. — blühte eine poetische Literatur in slavischer Sprache, welche, ohne Anknüpfung an Vorhergegangenes, iu Bezug auf Stoffe und Behandluugsweife italienischen Vorbildern folgte. Daß es sich da zunächst um eine konventionelle, mit dem Volksleben in keiner unmittelbaren Fühlung stehende Prodnction handelt, ist allerdings zuzugeben; dies war indessen das Schicksal der Literatur der meisten Völker in dieser Zeit, vornehmlich des- jenigen, das hier am meisten in Betracht kommt, des italienischen. Solche Ableger der Dichtung Italiens bilden dennoch einen schätzbaren Vorzug der Slaven Dalmatieus gegen- über ihren Stammesbrüdern anderer Gegenden, nmsvmehr als trotz der Anlehnung an ein Element, das wir weniger ein fremdes als ein andersprachliches und nicht volks- tümliches nennen möchten, doch manche nnd zwar gerade die besseren Schriftsteller mannigfache Momente aus dem Leben des Volkes und seiner Geschichte zu verwerthen wußte». Es treten uus da alle Abstufungen in der Benutzung lateinischer und italienischer Muster entgegen, von der genauen Wiedergabe bis znr freien Reproduktion, vou bloßer Auempfiudung bis zur Durchsättigung mit eigene» Gefühlen und Gedanken. Auch i» anderer Weise geben sich die Wechselbeziehungen zwischen den zwei Volksstämmen und den zwei Sprachen kund. Der literarischen Thätigkeit der Dalmatiner haftet nämlich als besonderes Merkmal der stete Zusammenhang mit der Heimat au. Selbst weun man von den historischen uud archäologischen Arbeiten absieht, bei welchen sich dies leichter versteht, nimmt man ein unablässiges Bestreben wahr, die Sitten und Gebräuche des Landes zu schildern und dem Leben des Volkes den Stoff zu künstlerischer Darstellung zu entlehnen. Da nnn der größere Theil des Volkes slavisch ist, so ergibt sich, daß viele der italienisch Schreibenden in Verständniß- und liebevoller Fühlung mit dem slavischen Volke stehen. Viele stecken sich das Ziel, Italien — und dadurch die übrige Welt — mit Sang und Sage desselben bekannt zu machen, nicht wenige unter ihnen bedienen sich des Slavischen mit gleicher Meisterschaft wie ihrer Muttersprache. Da mm, wie aus dem bisher Gesagten zur Genüge erhellt, bei vielen Schriftstellern Dalmatiens drei Enltnrelemente in so enger Verbindung auftreten, daß es weder leicht
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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