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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
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221 selbst seine Irrthümer waren fruchtbar, da sie den Weg zu besserer Erkeuutuiß bahuten. Ein glühender Verehrer Platos, knüpfte er an die Traditionen jener italienischen Philosophen an, welche bereits im vorhergehenden Jahrhundert die Alleinherrschaft der Aristotelischen Lehren mit Eifer bekämpften. Daß Patrizio in jüngeren Jahren anch ein italienisches Epos verfaßte, entspricht dem nach Universalität strebenden Zuge der Zeit, und daß er dazn ein ungewohntes Versmaß wählte, zeugt wiederum vou seinem Hang, auf uubetreteuen Bahnen zu wandeln. Gleiches Eingehen auf Fragen der Philosophie mit Anwendung auf Literatur, Moral und Staatskunst finden wir bei Nicolö Gozze (1549 bis 1610) aus Ragusa; er bediente sich dabei gerne der dialogischen Form, in welcher die Italiener, classischen Mustern folgend, abstracte Disciplinen anmuthig zu behandeln verstanden. Hierher gehören seine zwei Schriften über die Liebe und die Schönheit. Gleichfalls mit Ästhetik beschäftigt sich der Dialog Irene seines bereits oben genannten Mitbürgers M. Monaldi. Daran reiht sich das Werk eines dritten Ragnsaners, des srnchtbaren slavischen Dichters Nicolö Nale (gestorben 1585), dessen vialc>»c> sulla skera <lel mnn<Zc» (1579) an die besten Erzeugnisse dieser Gattnng im Cinquecento heranreicht. Bekannt ist die italienische Sitte, nach welcher Dichterund Gelehrtesich vereinigten, um ihre Geisteserzeugnisse vorzutragen nnd manchmal über wichtige Fragen, nnr zn oft über die unbedeutendsten Dinge, zu verhandeln. Man darf diese „Akademien", in denen sich selbstgefällige Mittelmäßigkeit breit machte und der gegenseitigen Lobhudelei der freieste Spielraum gelassen wurde, im Allgemeinen belächeln; man soll aber dabei nicht vergessen, daß aus solcheu Ansängen sowohl in Italien als in anderen Läuderu, welche dem Beispiel folgten, Institutionen von weittragender Bedeutung sich entwickelten. Es ist nun nicht ohne Interesse wahrzunehmen, wie auch iu Dalmatien Derartiges, wenn auch in bescheidenem Maße, Fuß faßte, und bezeichnend ist es, daß auch darin Ragusa den anderen Städten voranging. Hier wurde bereits in der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts die (leinia clei Loneorcli gegründet. Eine Leistung von großer wissenschaftlicher Bedeutung tritt uns in dem Werke Giovanni Lucios (gestorben 1584) aus Trau ve reZno Oalmaliae et Ooatiae entgegen. Bis in das XIII. Jahrhundert lassen sich zwar die Ansänge der dalmatinischen Historiographie in dem Werke über die Kirche Salonas und Spalatos des Thomas Archidiaconns aus Spalato zurückverfolgeu und manche andere historische Schriften wären aus den zwei folgenden Jahrhunderten anzuführen; in Lucio aber verehrt man mit Recht einen der Begründer jener wissenschaftlichen Forschungsmethode, welche mir solche That- sachen als feststehend anerkennt, die durch kritisch gesichtete Documeute von allerlei Gattungen — Urkuuden, Kuustdenkmäler u. s. w. — zu stützen sind. Als Diplomat, Historiker nnd Archäolog erwarb sich Antonio Veranzio aus Sebeuico, zuletzt Erzbischof
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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