Seite - 225 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11

225 aber nicht frei von akademischer Kühle sind. Jedes seiner zahlreichen Werke hat seinen Werth gehabt, manche behalten ihn noch, keinem kommt die Bedeutung einer durch- schlagenden literarischen That zu. Einzelne dieser Schriften beziehen sich auf Dalmatien; seine Anhänglichkeit an die ferne Heimat bethätigte er in glänzender Weise dadurch, daß er seiner Vaterstadt seine reiche Bibliothek — nunmehr eine schöne Zierde der Hauptstadt Dalmatieus — vermachte. Nicolö Tommaseo war ein weit bewegteres Leben beschieden, in welchem Freude und Leid ungleich vertheilt waren. Er wurde zu Sebeuico am 9. October 1802 geboren; Pier Alefsandro Paravia. frühzeitig wandte er sich, von bedeutenden Männern angeregt, literarischen Studien zu. Er kam bald nach Florenz, wo er im Verein mit Capponi, Lambrnschini und Anderen an Gründung und Leitnng der ^ntoloZia, jener Zeitschrist, welche zur Hebung des wissen- schaftlichen und nationalen Sinnes in Italien so mächtig beitrng, thätigsten Antheil nahm. Die politischen Verhältnisse drückten ihm wiederholt den Wanderstab in die Hand; längere Zeit verweilte er in Frankreich und in Corsn. In vorgerückten Jahren siedelte er sich wieder in Florenz an, wo er am 1. Mai 1874 verschied. Er hat nie ein öffentliches wissenschaft- liches Amt bekleidet, auch dann nicht, als er am wenigsten zu besorgen hatte, daß dadurch der Uuabhäugigkeit seiner Gesinnungen Abbruch geschehe. Er war sich nämlich bewußt Küstenland und Dalmatien. 15