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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 228 -
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228 berühmte Botaniker Roberto de Visiani aus Sebenico (1800 bis 1878), der, an der Universität zu Padua wirkend, vorzüglich die Flora Dalmatiens untersuchte; zugleich ein tüchtiger Philolog, gab er mit Umsicht mehrere altitalienische Texte heraus. Im Lande selbst nimmt man während der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts eiue lebhafte Rührigkeit auf dem Gebiete des italienischen Schriftthums wahr; die in immer breitere Schichten dringende Bildung, die vielen Mittelschulen mit italienischer Unterrichts- sprache, an welchen eine Reihe von begabten, vielfach literarisch thätigen Männern lehrte, der gesteigerte Besuch der Universitäten Padua und Pavia waren Momente, die das Interesse für Literatur und Wissenschaft wach hielten. Es kann hier unsere Aufgabe nicht sein, die Namen aller jener Männer aufzuzählen, welche sich daran betheiligten; worauf es ankommt, ist, das Vorhandensein einer solchen geistigen Atmosphäre zu verzeichueu. Nur auf Eines, das schon oben angedeutet wurde, ist besonderes Gewicht zu legen: auf die unablässige Beschäftigung mit Allem, was auf die Heimat Bezug hat. Giovanni Aattalinich ließ 1835 eine umfangreiche Geschichte Dalmatiens, Vincenzo Solitro 1841 eine Sammlung von Urkunden erscheinen, und zahllos sind die Monographien über einzelne historische Fragen. Es seien hier nur einige, in letzterer Zeit Heimgegangene emsige Arbeiter auf diesem Gebiete genannt: Giuseppe Ferrari-Cupilli aus Zara, das echte Bild des Provinzgelehrten, der mit selbstloser Hingebung sammelt und sichtet und jede Gelegen- heit benutzt, um die Früchte seines Bienenfleißes mitzutheilen; dann der Franciscaner Damiano Fabianich und Monsignor C. F. Bianchi, welche die politische und kirchliche Geschichte Dalmatiens zum Gegenstaude ihrer Forschung machten. Zahlreich sind die Biographien verdienstvoller Dalmatiner; durch trefflichen Inhalt und edle Form zeichnet sich die Schrift aus, welche Antonio Bajamonti dem Andenken des gleich zu erwähnenden Fr. Carrara widmete. Selbst die Gebilde der Phantasie weisen vielfach denselben Zug auf, so Casottis Romane .Vlilenko e vodrilla und It berretto rosso, Giulio Solitros Drama I conti 6i Zpulato, Luigi Fickerts Gedicht 1,a inuäre slava. Mehrere Publicationen beschäftigen sich mit der slavischen Volkspoesie. Die erste Sammlung scheint 1829 von Nicolö Giaxich veranstaltet worden zu sein; er hat zugleich das theils auf volksthümlicher Grundlage, theils auf Nachahmung Tafsos beruhende Epos des Gian Francesco Gondola ins Italienische übertragen. In den Jahren 1841 und 1842 erschien Tommasevs Sammlung italienischer, neugriechischer und slavischer Lieder. Sie war in zweifacher Hinsicht ein epochemachendes Ereigniß. Einmal gab sie Italien die — wie die Folge zeigte — fruchtbare Anregung, den bis dahin fast unbeachteten Schatz der eigenen Volkspoesie zu heben; anderseits erschloß sie den romanischen Völkern die Fülle epischer Poesie, welche die Südslaven seit ältester Zeit bewahren uud von der vorher nur spärliche Kunde in die Öffentlichkeit gedrungen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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