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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 237 -
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237 Vincenz Zmajevic, und an dem Metropoliten von Spalato, Pacificns Bizza; sie errichteten Seminarien für die glagolitischen Geistlichen, welche jedoch in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts wieder verfielen. Von diesen Seminarien ist bis jetzt nur noch ein Katheder dieser Art zu Zara übrig geblieben. Die cyrillische Schrift fand Anwendung bei den Ragnsanern, sie bedienten sich derselben in ihrem Verkehr mit Bosnien und Serbien. Die bezüglichen Denkmäler (Urkunden), die vom XII. bis zum XV. Jahrhundert reichen, ein interessantes Material zur Geschichte des Freistaates Ragusa, sind auch nicht in der mit italienischen Elementen stark gemischten Mundart Ragnsas, sondern in einer viel reineren Sprache, so wie sie in Bosnien und der Herzegowina zu finden ist, verfaßt. Eine ausschließlich bosnisch-dalmatinische Eigenthümlichkeit ist die sogenannte Bnkvica (in Dalmatien auch unter dem Namen Bosancica oder sogar Glagolica bekannt), die nur eine cnrsive Cyrillica, mit einigen neuen Formen in der Rechtschreibung, ist. In Dalmatien wurde sie vornehmlich längs der bosnischen und herzegowinischen Grenze angewendet. In dieser Schrift ist unter anderm das Statut von Poljica (die Handschrift aus dem Jahre 1400) abgefaßt, ein als Quelle des altkroatischeu Rechtes sehr wichtiges Denkmal, dessen Sprache (welche das Statut kroatisch nennt) die neuere stokavisireude Cakavstiua ist. Außer der Glagolica, der Cyrillica und der Bnkvica waren in Dalmatien schon in der alten Zeit auch das gothische und das lateinische Alphabet in der Schreibung der einheimischen Sprache angewendet, namentlich in den Städten, wo die Glagolica nicht bekannt, sondern die lateinische Sprache in der Kirche von jeher eingeführt war, z. B. in Ragusa und auf den benachbarten Inseln. Im XV. und zu Anfang des XVI. Jahrhunderts scheint die gothische Schrift noch größere Verbreitung gefunden zu haben als die lateinische, welche letztere jedoch in der sich in der Folge entwickelnden poetischen Literatur zur aus- schließlichen Herrschaft gelangte. Wir kommen nun zu der zweiten Periode der dalmatinischen Literatur, zn der Zeit ihrer schönsten Blüte, die mit dem Ende des XV. und dem Anfang des XVI. Jahr- hunderts beginnt und Ragusa zu ihrem Hauptcentrum hat. Die geistige Selbständigkeit, welche Dalmatien zu jener Zeit genoß, verdankte es vor Allem seiner günstigen geogra- phischen Lage am Meere. Durch ihren Handel und ihre Seereisen kamen die Dalmatiner in Berührung mit deu wichtigste» Orteu der gebildeten Welt, wie mit Venedig, Spanien uud Coustautinopel, und hatten Gelegenheit, sich mit den höheren Bedürfnissen des Culturlebens bekannt zu machen; sie bemühten sich, die Früchte fremder Erfahrung in ihre eigene Heimat zn verpflanzen uud daraus Vortheile für sich zu ziehen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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