Seite - 243 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11

243 der Republik berief, später sogar zum Präsidenten derselben ersah. Seine poetische Laufbahn begann er schon in seiuem zweiundzwanzigsten Lebensjahre, nachdem er früher die slavischen Nachbarländer bereist hatte, um sich die reine herzegowinische Mnndart anzueignen. Seine ersten Bemühungen waren darauf gerichtet, das Drama zu heben; zn diesem Zweck über- setzte er mehrere Theaterstücke aus dem Italienischen, einige verfaßte er selbst und führte eine Reform im ragusauischeu Theater dadurch ein, daß er den schwerfälligen zwölffilbigen Vers durch deu dem Gehör angenehmeren Octonar ersetzte, den Stil verbesserte und zugleich der Scene eine regelmäßigere Gestalt gab. Sein bestes Drama ist die „vudruvkÄ'', Floria Zuzoriö. ein Schäferspiel, welches nur durch die äußere Form und durch einige oberflächliche Einzelnheiten an Tafsos „Aminta" erinnert, im übrigen aber ganz originell ist und die Verherrlichung der Freiheit Ragufas zum Ziele hat. „Außer den Spaniern, Italienern und Engländern", sagt Professor Markovic, „hat gewiß kein anderes Volk ein dramatisches Prodnct schon ans dem Anfang des XVlI. Jahrhunderts, das iu Sprache und Komposition so vollkommen, so lebendig und frisch, so verständlich und hinreißend noch nach fast 300 Jahren wäre wie Gnndulics „vubravka*. Gundnlic war ein eifriger Katholik; seine religiöse Stimmung brachte er zu glänzendem Ausdruck in seinen „Thränen des verlorenen Sohnes", einem elegischen Gedicht, welches nicht nur als Erbauungsbuch, souderu auch als Erzeuguiß starker poetischer i«»