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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 246 -
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246 Vorrangs. Sein Gebiet ist die Lyrik, die bei ihm nicht, wie bei den meisten seiner Vor- gänger, ermüdend wirkt, sondern leicht und ergötzend dahinfließt. Seine Sprache ist rein und gediegen. Der Stil schmiegt sich den erhabenen und oft ganz originellen Gedanken in allen ihren Nuancen auf das feinste an. Der Vers fließt leicht dahin und harmonisch und ungezwungen ist der Reim. Djordjic schrieb auch religiöse Gedichte, von denen seine „Seufzer der büßenden Magdalena" (,II?<Iasi Uunckahene pokoruice«) das bedeutendste ist, und ein gelungenes Scherzgedicht im Dialect. Er versuchte sich endlich auch in der Prosa. Im XVIII. Jahrhundert tritt noch ein Dichter auf, den die Dalmatiner als eine ihrer schönsten Zierden rühmen und der bei allen Serbokroaten zu einer Popularität gelangte wie kein anderer der ragnsanisch-dalmatinischen Dichter. Seine Poesie weicht aber auch wesentlich von der der ragnsanischen Schriftsteller ab und nähert sich in der Form der Poesie der neuereu serbokroatischen Literatur, so daß man ihn als ein Bindeglied zwischen dieser und der alten ragnsanischen Periode ansehen darf. Es ist dies der aus Brist bei Makarska gebürtige Frauciscanermönch Audrija Kacic-Miosiö. Als eifriger Freund der Volkspoesie setzte er sich die Erforschung der poetischen Volks- tradition znm Ziele. Sowie Gnndnlic und Palmotic die Herzegowina bereist hatten, um sich die dortige schöne Mundart anzueignen, benutzte er die Reisen, welche er als päpstlicher Legat durch Dalmatieu, Bosnien und die Herzegowina unternahm, um Überlieferungen, alte Handschriften und andere alte Denkmäler über seine Nation zu sammeln, die er dann poetisch bearbeitete und in einem Buche herausgab unter dem Titel: „Angenehme Unter- haltung des slavischen Volkes" (»klaüAvvvi- uFvckni nai-oäa sIovinskoFa°), das besser nnter dem Namen „I^esmurieg," („Liederbuch") bekauut ist. Es enthält 140 Dichtungen, welche die Heldenthaten altslavischer, serbischer, kroatischer, bosnischer und bulgarischer Könige und einzelner Helden und Städte in demselben poetischen Tone besingen, wie dies in den Volksliedern geschieht. Wirkliche Volkslieder sind zwar nur wenige derselben, sie sind aber in einem so volksthümlichen Stil geschrieben, daß man auf deu ersten Blick nur schwer die Kunstdichtung vom Volkslied unterscheiden kann. Kacie schrieb dieses Buch, wie er selbst sagt, uicht für gelehrte und gebildete Leute, die der lateinischen und italienischen Sprache mächtig sind, sondern für „die armen Landleute und Hirten", denen er Liebe zn ihrem Alterthum einflößen wollte. Weder künstlerische Vollendung noch wissenschaftliche Strenge ist darin zu suchen; der große Werth des Buches liegt darin, daß es ein festeres Band zwischen Volk und Literatur knüpfte als dasjenige, welches bis dahin bestand, und iu neuerer Zeit dazu viel beigetragen hat, das Interesse für die Literatur zu beleben. Mit Djordjic und Kacic schließt die dalmatinisch-ragnsanische Periode ab. Einzelne Schriftsteller treten zwar noch sowohl im XVIII. als auch zu Anfang des XIX. Jahr-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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