Seite - 247 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11

247 Hunderts auf, doch bei der allzu sclavischen Nachahmung und dem Mangel an Originalität, der in ihren Arbeiten zum Vorschein kommt, vermochten sie die slavische Nationalität vor dem immer mehr um sich greifenden italienischen Einfluß nicht mehr zu bewahren. Wie wir sahen, zählt die dalmatinische Literatur dieser Periode, welche bis an ihr Ende fast eine ausschließlich poetische geblieben war, da für die Prosa die lateinische und italienische Sprache diente, eine große Anzahl talentvoller Schriftsteller; doch war sie keine nationale Äußerung, sondern eine aristokratische Übung, eine rein örtliche, außer Ragusa Jgnaz Djordjiö. und Dalmatieu fast unbekannte Literatur. Erst iu der neuesten Zeit wurde sie echt national. Es bleibt uus noch übrig, diese dritte und neueste Periode der serbischkroatischen Literatur in Dalinatien kurz zu berühren. Zu Anfang des XIX. Jahrhunderts, als durch die Freiheitsideen, die sich von Frankreich aus in ganz Europa verbreiteten, das nationale Bewußtsein sogar der kleinsten Völker geweckt wurde, erwachte auch die Literatur des serbokroatischen Volkes zu neuem Leben. Bei den Serben vollzog sich diese Wendung mit Dositheus Obradovic und Vnk Karadzic schon zu Ende des XVIII. und zu Anfang des XIX. Jahrhunderts, während sie in Kroatien in den Dreißiger-Jahren unseres Jahrhunderts mit Gaj nnd der bedeutungs- vollen literarischen Bewegung begauu, die unter dem Namen der „illyrischen" bekannt ist.