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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 259 -
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259 finden, muß als der erste Schritt zur engeren Gliederung des Säulen- und Bogenbaues angesehen werden, welche von hier ab weiter wirkt in die altchristliche und mittelalterliche, ja selbst neuere Architektur. Die reichen Detailformen des Palastes, wie die Profilirungen seiner Architektur, tragen nicht den schweren massigen Charakter, der bei den meisten italisch-römischen Monumenten, namentlich der Spätzeit, beobachtet werden kann, sondern es geht hier durch die Gestrecktheit der Profillinien und die flache Behandlung des Ornamentes ein griechischer Zug hindurch, der die Annahme gerechtfertigt erscheinen läßt, Diocletian habe seine Werkmeister, und vielleicht auch die Arbeiter, aus Griechenland oder dem Orient nach Saloua kommen lassen. Die Erhaltung des Mausoleums, des Tempels und des Säulenhofes bis auf unsere Tage ist dem glücklichen Umstand zuzuschreiben, daß, dem religiösen Bedürfniß der neuen Bewohner des Palastes entsprechend, das Mausoleum Domkirche von Spalato, der kleine Tempel Baptisterinm wurde uud für beide der Säulenhof das Atrium bildete. Schon im VII. Jahrhundert weihte der erste Bischof vou Spalato, Johauu von Ravenna, den Knppelban der Mariä Himmelfahrt, und wenn hierbei auch die innere Einrichtung des heidnischen Baues beseitigt wurde und auf immer verloren ging, war doch der Bau in seinen wesentlichsten Theilen vor dem Verfall geschützt. Die hohe Pracht und Majestät der römischen Mouumeute mußte nun der neuen christlichen Lehre dienstbar sein und warf ihren Abglanz wie früher auf die römische, so von nnn ab auf die christliche Lehre und ihren Cultus. Lange Zeit mögen die Baulichkeiten ohne wesentliche Veränderung der neuen Bestimmung gedient haben, doch sollten sich in späteren Jahrhunderten wichtige Zubauten und Umgestaltungen einfinden, welche in ihrer Art theils von großer Bedeutung in formaler Beziehung, theils schädigend für den alten Bestand erschienen. Ans diese Ver- änderungen, namentlich soweit sie wirklich künstlerischen oder knnsthistorischen Werth haben, näher einzugehen, bleibt uns für später vorbehalten. Wir dürfen aber den Palast des Diocletian nicht verlassen, ohne noch eines Nutz- baues zu gedenken, der mit demselben in enger Beziehung stand. Es ist dies die Wasser- leitung, welche vou der Jadroquelle im Mossor nach dem Palast geführt war und anf einem 11 Kilometer langen Wege theils durch tief liegende Stollen, theils durch gewölbte Geriune, dann aber auch mit sieben Thalübersetzungen ihrer Bestimmung vollkommen entsprochen haben mußte. Zwei von den Thalübersetzungen waren bis in unsere Tage als malerische Ruinen von Aqnüdncten erhalten und konnten wie die ganze Leitung vor wenigen Jahren reconstrnirt und der alten Bestimmung, jetzt allerdings für die Zwecke der Staats- bahn und der Stadt Spalato, zugeführt werden. Die Errichtung des diocletianischen Palastes fällt, wie wir sahen, in den Anfang des IV. Jahrhunderts, eine Zeit, wo der Einfluß der christlichen Lehre sich immer mehr 17»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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