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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 292 -
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292 f gleichnamigen Kirche in Zara. Der sargförmige Behälter ist 2 Meter lang, 1 25 Meter hoch, 0 80 Meter breit und birgt den für unverweslich gehaltenen Leichnam des Heiligen. Das Äußere und Innere der Arca mit ihrem pnltförmigen Dach ist mit in Silber getriebenen Darstellungen und entsprechendem Rahmenwerk vollständig bedeckt. Die Darstellungen beziehen sich theils auf das Leben und die Wunder des Heiligen, theils auf den Anlaß der Anfertigung der Arca und die Anfertigung selbst. Das mittlere Feld der dreigetheilten Rückseite enthält eine Inschrift, aus der hervorgeht, daß die Arca im Jahre 1380 im Auftrag der Königin Elisabeth, Gemalin Ludwig des Großen von Ungarn, von dem Goldschmied Francesco aus Sesto (im Mailändischen), der nach Zara gekommen und dort ansäßig war, gearbeitet wnrde. Auf den beiden Schmalseiten ist der Helm des Königs mit den Wappen Ungarns und des Hauses Anjon zwischen schönen Ornamenten und darunter einerseits das Wunder, welches die Stiftung der Arca veranlaßte, ander- seits die Beschwichtigung eines Seesturms durch den heiligen Simeon dargestellt. Die vordere Schrägfläche des Daches trägt die in einen Mantel gehüllte lebensgroße liegende Gestalt des Heiligen. Im Wesentlichen zeigt die Arca in ihrem figürlichen und ornamentalen Schmuck wie iu den Darstellungen baulicher Interieurs italienisch-gothische Formen, doch macht sich auch iu einzelnen später hinzugekommeueu Ausbesserungen schon die Renaissance geltend. An Stelle der früher die Arca tragenden Engel, die dem Werthe des Materials zum Opfer fielen, wurden die gegenwärtigen vier Engelträger 1647 aus Kanonen gegossen, welche Venedig von den Türken erbeutet und der Stadt Zara geschenkt hatte. Auf die reiche Thätigkeit, welche seit der Römerzeit in ununterbrochener Folge das Land mit Bau- und Kunstwerken aller Art in unvergleichlicher Weise schmückte, trat mit dem Verlauf des XVIII. Jahrhunderts ein Stillstand ein, der von da ab bis in unsere Zeit kein irgend bedeutenderes Werk zu Tage förderte. Der Rococostil, der Stil des Empire und der trockene Classicismus haben hierzulande keinen Ausdruck gefunden. Die Kunst- thätigkeit unserer Tage aber macht sich in Dalmatien vorerst in der beginnenden Würdigung jenes Vermächtnisses geltend, das dem Lande an Monumenten aller Art überkommen ist. Mit dem Streben nach Erforschung der alten örtlichkeiten nnd Denkmale geht auch das Streben nach Erhaltung derselben Hand in Hand. Der erfolgreichen Gründung von Mnseen iu Spalato und Zara, die geeignet sind, den historischen und Kunstsinn der Bevölkerung anzuregen, treten die Bestrebungen für die Erhaltung und Restanrirung der Baulichkeiten znr Seite nnd geben Anlaß zur praktischen Bethätigung und zu eingehendem Studium der Bau- und Knnstforlneu. Vieles ist in dieser Beziehung in den letzten Decennien geschehen, das geeignet war, manches bedeutende Monument dem Lande zu erneuerter Beachtung und Werth- schätzung näher zu führen. Vor Allem darf dies mit Bezug auf die Kirche S. Douato in
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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