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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Dalmatien, Band 11
Seite - 297 -
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297 hinter dem Pfluge, in seinem Gurt den Handzar und die Pistolen oder saß, wenn er die Herde hütete, auf dem Steiublock, die Flinte in der Hand, und ließ in den Schluchten des Gebirges mit ranher Stimme jene Lieder ertönen, in denen er die von den National- helden in den Kämpfen gegen die Türken ausgeführten kühneu Thaten besang. Auch heute, obgleich der Wechsel der politischen Verhältnisse und die eivilisirende Fürsorge einer weisen und friedlichen Regierung den angeborenen streitbaren Sinn des dalmatinischen Landmanns zu mildern uud ihn der liebevollen Pflege seines Ackers und seiner Herde zuzuwenden bemüht ist, kann man im Gebirge, besonders bei den Morlaken, die Wahrnehmung machen, daß die Bevölkerung noch immer, selbst bei Ausübung friedlicher Beschäftigung, auf Nationaltracht und Waffenschmuck sich etwas zugute thut, während die längs der Küste und auf den Inseln wohnenden Bauern, deren Väter weniger lebhaften Antheil an den Kämpfen gegen die Türken genommen haben, milder gesittet sind und auch bei der Bearbeitung des Bodens mehr Ausdauer und Verständniß zeigen. Mit Rücksicht aus die Erwerbung des Grundbesitzes pflegt man für die Zeit der venetianischen Herrschaft drei Phasen zu unterscheiden. Als die Republik zu Aufaug des XV. Jahrhunderts einen Theil der Inseln uud der Küste Dalmatiens in Besitz nahm, fand sie municipale Statuten und eigene Vorrechte in verschiedenen Städten vor und gewährte solche auch anderen Gemeinden. In diesen Statuten waren die auf den Grund- besitz bezüglichen Verhältnisse, sowie die Beziehungen des Eigenthümers zu dem Bebaner des Landes oder Colonen in einer Weise geregelt, welche auch die neue Regierung unangetastet ließ. Der Theil der Küste und der Inseln, welcher das erste venetianische Okkupations- gebiet in Dalmatien bildete und bezüglich des Grundbesitzes und des Ackerbaues mehr als die anderen durch loeale Gesetzgebungen geordnet war, wurde das „Gebiet der alten Erwerbung" (terru ckel voeclno aequistv) genannt. Trotz des Mangels an genauen Daten kann man die Gesammtansdehnung desselben auf ungefähr 1,620.000 padnanifche Joch schätzen, was beiläufig 592.272 Hektar entspricht. Es ist zu bemerken, daß von diesem Gebiete ungefähr eine Million Joch (365.600 Hektar) auf Waldlaud und gras- bedeckte Weideplätze entfielen. Das Streben der venetianischen Regierung, ihre Herrschaft immer mehr in das Innere hinein auszudehnen, uud das entgegengesetzte Streben der Osmaneu bewirkte, daß die Bevölkerung Dalmatiens sich in einem unaufhörlichen Kriegszustande befand, dem erst der Karlowitzer Friede für eine Zeit lang ein Ende machte. Durch ihn wurde festgesetzt, daß das ganze Territorium, aus welchem die Türken vertrieben worden waren, dem Gebiete der Republik einverleibt werden solle; dieser neue Zuwachs erhielt den Namen „der neue Erwerb" (nuvvo ucquisto).
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Dalmatien, Band 11
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Dalmatien
Band
11
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1892
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.54 x 21.83 cm
Seiten
370
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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